Joachim Kaspar Schletterer an Louis Spohr in Kassel

Ansbach am 25^ten Sep 1844.

Hochwohlgebohrner Hochverehrter!
Herr HofCapellmeister

Schon lange wäre es pflichtend Schuldigkeit geweßen meinen und der meinigen Dank bey Ihnen abzustatten für Ihr Liebe und Gütte die Ew Hochwohlgeborn für unsern Sohn und den Geschwistrichen deren Bruder erwiesen haben wir machen unsern Herzlichen Dank für all daß Gute was Sie durch Lehren u Thaten in erwiesen haben und wünschen daß Ihne der Liebe Gott noch lange Gesund und wohl erhalten möge damit Sie Ihm Hohen Aler den Dank u Segen Ihrer Schüler selbst lauten(?) für Ihre ausgestreiten Saaten. Mit diesen habe ich noch eine gehorsamste Bitte an Ihnen richten Sie wissen daß der Gesunde des Arztes nicht bedarf aber in dieser angelegenheit bin ich umpaß und da müßen wir den u die Gütte u Liebe das Hr Dr Spohr in anspruch nehmen daß Sie unsern Sohn H.M. Schletterer mit demselben Väterlich beystehen mögten und sorgen was zu seinen ferner Glück und Heil nöthig ist und solte ein mal es der Zufall geben daß eine Stelle für ihn durch Ihre vermitlung ihn werden könne so versagen Sie ihm Ihre Gütte u Angenken(?) nich[t] den nur mit großen sorgen u Opfer liegt es Aeltern von SchäftsStande in einen Ort wie wir Wohnen wo alles so übersezt auf so zu stellen daß Sie auch aushalb ihrem unterhalt u fortkommen einst¹ finden können ich als Vater habe nicht ermangeln lassen u ich dencke das auch mein Sohn sich wird dessen würdig zu machen suchen daß Ihre an ihm gewendete Liebe Gütte u Lehren zum guten Erfolg führen werden in der Hoffnung daß Sie meiner Freiheit und überhaupt denn satz meiner Schreiberei so wie es aus der feder eines schlichten Mannes fließt entschuldigen verharre ich mit Aller Hochachtung dero

Gehorsamer u Dankbarer
Schletterer SchneiderMeister

NB Vieleicht wird mir das Glück noch zu Theil meinen Dank mündlich abzustatten