Marianne Spohr, Tagebuch von der Pariser Reise 1844
Autograf: Spohr Museum Kassel (D-Ksp), Sign. Sp. ep. 2.2.02, Bl. 1v

Sonnabend d. 22sten
Spaziergang nach d. Brunnen, viele Menschen und hübsche Musik. Dann, Rathaus, Markt, Theater, uns alles schon bekannt, aber wegen Line1 doch interessant, nochmals zu sehen.2 – 9 Uhr auf der Eisenbahn ab, um 11 in Verviers, wo die Visitation der unzähligen Koffer und Säcke sehr komisch, aber eilig vor sich ging. 12 Uhr über Lüttich, Tirlemont, Löwen, Mecheln durch herrliche Gegenden endlich nach Brüssel, wo uns ein gräulicher rasselnder vollgepropfter Omnibus vom Bahnhof in die Stadt brachte, nach ½ 7. Ich fühlte mich wie halb todt von allem Lärm und Getöse, vor Hunger, Eile, gräßlicher Hitze und dgl. m. Im Hotel royal gefiel es uns gut, nur unausstehlich der unaufhörliche Wagenlärm in der engen Straße, der noch bis tief in die Nacht dauerte. Ich konnte fast gar nicht schlafen, da ich mich unwohl fühlte, den Kopf ganz fieberhaft angegriffen.

Autor(en): Spohr, Marianne
Adressat(en):
Erwähnte Personen: Pfeiffer, Caroline
Spohr, Louis
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Aachen
Brüssel
Löwen
Lüttich
Mecheln
Tirlemont
Verviers
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1844062290

Spohr



Dieser Tagebucheintrag folgt auf den Eintrag 21.06.1844. Der nächste Eintrag ist 23.06.1844.

[1] Marianne Spohrs Schwester Caroline Pfeiffer.

[2] In Aachen.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (24.11.2021).