Autograf: Stanford University Music Library (US-STum), Sign. MLM 979E

Cassel den 19ten
Mai 1844.

Hochgeehrter Herr Inspector,

Da Sie sich für die Ausführung einer gußeisernen Thür für meinen Garten gütigst interessiren wollen, so bin ich so frei, mich zu deren definitiven Bestellung nun1 direct an Sie zu wenden.
Die Thür kann wegen des Schnees und Eises im Winter nicht durch eine Rolle auf dem Boden gestützt werden und muß deshalb, um das Gewicht zu beyden Seiten zu theilen, zweiflüglich werden. Weil aber die ganze Breite der Thür unten zwischen den Sockeln nur 4 Fuß beträgt, so würde der Aufschlagflügel, wenn die Thür in der Mitte getheilt würde, zu schmal werden. Ich wünsche daher daß die Thür nach beifolgender neuer Zeichnung mit 9 Stäben, wovon sich 6 aufschlagen, verfertigt würde. Auch wünsche ich, daß sie unten mit Stäben anliege, wie die Zeichnung zeigt, um bey hohem Schnee beym Aufmachen so wenig Hinderniß wie möglich zu finden.
Sollte es nun zum Verständniß der Zeichnung außerdem, vom Baumeister neben dieselbe bemerkten Erklärungen darin noch mehren bedürfen, so sehe ich Ihrer gefälligen Anfrage deshalb entgegen.
Hinsichtlich des Preises hoffe ich, da die Thür nach der neuen Zeichnung wohl etwas leichter werden dürfte, noch auf eine kleine Ermäßigung, jedenfals aber, daß Sie den angegebenen Preis von 22 bis 24 Rth. nicht überschreiten werde.
Indem ich um gefällige Benachrichtigung bitte, wie bald die Thür wohl fertig seyn könne, habe ich die Ehre hochachtungsvoll zu seyn

Ew. Wohlgeb.
ergebener
Louis Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): unbekannt
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1844051919

Spohr



[1] „nun“ über der Zeile eingefügt.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (26.05.2017).