Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287[Schucht:1

Wohlgeborner Herr,
Hochzuverehrender Herr Hofkapelmeister!

Euer Wohlgeb. hatten die Gewogenheit und gaben die gütige Zusage, mir ein Zeugniß über meine Symphonie zu geben. Solten Eure Wohlgeb. mir vielleicht gelegentlich einige Zeilen geschrieben haben, so bitte ich ergebenst sie mir durch Überbringer dieses zu übersenden. Ob ich gleich überzeugt bin, daß manches Ihren gerechten Tadel verdient, so hoffe ich doch mit dem Meinigen, worüber ich Ihnen Beifal mich zu erfreuen hatte, meinen Durchl. Fürst einen kleinen Beweiß geben zu können, daß doch die mir ertheilte Unterstützung, wenigstens nicht ganz fruchtloß ist. Auch muß ich eine gütige Entschuldigung bitten, daß ich bis jetzt noch nicht meinen Dank für die unendliche Mühe so ich Euer Wohlgeb. um die Aufführung1 meiner Symphonie verursachte, abgestattet habe. Allein die Nachricht von dem Tode meines Vaters ergrif mich so, daß ich so krank wurde und die Stube nicht verlassen kann. Genehmigen Euer Wohlgeb. aber die Versicherung, daß ich auf meinen ganzen Lebenswege, mich stets dieser Gewogenheit womit Sie mich beehrten, mit der innigsten Dankbarkeit erinnern werde.
Mit der größten Hochachtung, und um Euer Wohlgeb. fernere Gewogenheit bittend, unterzeichnet sich

Euer Wohlgeb. ganz ergebenster
J. Schucht.

Kaßel am 17 Mai
1844.

Autor(en): Schucht, Jean
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Günther Friedrich Carl II. Schwarzburg-Sondershausen, Fürst
Erwähnte Kompositionen: Schucht, Jean : Sinfonien (Nr. 1)
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1844051746

Spohr



Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Schucht an Spohr, 13.01.1845.

[1] Noch nicht nachgewiesen; vielleicht eine Blattspielprobe?

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (09.07.2020).