1844031717
Louis Spohr an unbekannt (Thomas Massa Alsager?) in London
Kassel, Sonntag 17. März 1844
Autograf: Spohr Museum Kassel (D-Ksp)
Druck: Musikerautographen (= Katalog Schneider 344), Tutzing 1994, S. 59 (teilweise)
Cassel den [17ten März]
1844.
Hochgeehrter Herr,
Eingedenk der freundlichen Aufnahme, welche Sie dem fremden Künstler in Ihrem musikalischen Hause zu Theil werden ließen, bin ich so frei, Ihnen einen meiner frühern Schüler, den Kapellmeister August Pott aus Oldenburg, einen unserer vorzüglichsten deutschen Geiger, auf das angelegentlichste zu empfehlen. Herr Pott hat schon vor 3 Jahren seinen Namen in London rühmlichst bekannt gemacht und wird auch sicher von Neuem unserer Schule dort durch seine Productionen Ehre machen. Ich bitte um eine gütige Aufnahme für ihn und benutze diese Gelegenheit um Ihnen für alles das Freundliche, welches Sie mir und meiner Frau bey unserm letzten Aufenthalt in London erzeigten, nochmals meinen wärmsten Dank zu sagen.
Mit der Bitte um Ihr ferneres Wohlwollen habe ich die Ehre mit vorzüglichster Hochachtung zu seyn
Ihr
ergebenster
Dr Louis Spohr.
| Autor(en): | Spohr, Louis |
| Adressat(en): | Alsager, Thomas Massa unbekannt |
| Erwähnte Personen: | Pott, August Spohr, Marianne |
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| Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1844031717 |
Offensichtlich handelt es sich um einen der Empfehlungsbriefe, die Spohr auf Bitte von August Pott, 12.03.1844 seinem Brief vom 17.03.1844 beilegte. Da Pott nur um Empfehlungsbriefe an „Beförderer und Kenner der Kunst“ und nicht an Musiker bat, kommen von den Gastgebern bei Spohrs Londonaufenthalt infrage: Thomas Massa Alsager, der für Spohr ein Privatkonzert organisierte (vgl. Tagebucheintrag Marianne Spohr, 02.07.1843), und Isambard Kingdom Brunel, bei dem Spohr jedoch nur eine Frühstückseinladung hatte (vgl. Tagebucheintrag 09.07.1843). Daher erscheint Alsager als Empfänger wahrscheinlicher, was jedoch weder Brunel noch andere als Empfänger ausschließt.
[Ergänzung 24.11.2020: Pott an Spohr, 06.11.1844 bekräftigt Alsager als Empfänger dieses Briefs.]
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (14.07.2020).