Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287[Staehle:2
Druck: Hugo Staehle. Dokumente zu Leben, Werk und Wirkung des hessischen Komponisten, hrsg. v. Johannes Volker Schmidt (= Studien und Materialien zur Musikwissenschaft 104), Hildesheim u.a. 2019, S. 39f.

Geehrter Herr Kapellmeister!

Der erfreulichen Nachricht zufolge, die Sie mir neulich durch Herrn Musikdirektor Hauptmann zukommen ließen1, beeile ich mich, Ihnen so schnell als möglich die Partitur und die Stimmen meiner Ouvertüre zu übersenden. Empfangen Sie zugleich meinen innigsten Dank für diesen neuen Beweis der großen Güte, die Sie gegen mich hegen. Ich würde Ihnen die Ouvertüre gleich nachdem ich von Herrn Hauptmann hörte, daß Sie geneigt wären, dieselbe zur Aufführung zu bringen, geschickt haben; aber ich mußte erst nach Weimar an Souchay schreiben, dem ich sie vor längerer Zeit geliehen hatte; deßhalb kann ich sie Ihnen erst jetzt schicken. Sollten es nicht genug Stimmen sein, so bitte ich Sie, die allenfalls noch nöthigen von Hr Bossenberger2 auf meine Rechnung schreiben zu lassen. Auch haben Sie wohl die Güte und besorgen die Noten nach dem Concert an meine Eltern.3
Mit der Bitte, mich Ihrer Frau Gemahlin bestens zu empfehlen und der Versicherung meiner tiefsten Hochachtung, verbleibe ich

Ihr
ganz ergebenster
Hugo Staehle

Leipzig, den 12. Februar
1844.

Autor(en): Staehle, Hugo
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Bossenberger, Anton
Bossenberger, Franz
Hauptmann, Moritz
Souchay, Marc André (jun.)
Staehle, Wilhelm
Erwähnte Kompositionen: Staehle, Hugo : Ouvertüren, B.1.a.1
Erwähnte Orte: Kassel
Erwähnte Institutionen: Hofkapelle <Kassel>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1844021240

Spohr



Der letzte Brief dieser Korrespondenz ist Staehle an Spohr, 30.01.1844. Der nächste Brief dieser Korrespondenz ist Staehle an Spohr, 29.11.1844.

[1] Vgl. Spohr an Hauptmann, 02.02.1844.

[2] Infrage kommen Anton Bossenberger, Pauker in der Hofkapelle und im Musikkorps des Kavallerie-Regiments Garde-du-Corps, sowie sein Bruder(?) Franz, der in der Hofkapelle und im Infantrie-Regiment der Kurfürstlichen Leibgarde Trompete spielte (vgl. [Christian] Preime, Casselsches Adreß-Buch für das Jahr 1844, Kassel 1844, S. 27; Kurfürstlich Hessisches Hof- und Staats-Handbuch auf das Jahr 1844, Kassel [1844], S. 55).

[3] Zur Aufführung der Ouvertüre am 13.03.1844 vgl. O[tto] K[raushaar], „Cassel, im April 1844”, in: Allgemeine musikalische Zeitung 46 (1844), Sp. 321-324 und 333-337, hier Sp. 333.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (23.05.2016).