1843120203
Louis Spohr an Moritz Hauptmann in Leipzig
Kassel, Sonnabend 2. Dezember 1843
Autograf: ehemals Privatbesitz Dr. Ernst Hauptmann in Kassel, vermutlich 1943 Kriegsverlust
Druck 1: LaMara (= Pseud. für Marie Lipsius), Musikerbriefe aus fünf Jahrhunderten, Bd. 2, Leipzig o.J., S. 65, Anm. 1 (teilweise)
Druck 2: J[ohann] L[ewalter], [Laudatio auf Friedrich Tivendell], in: Hessenland 7 (1893), S. 226f., hier S. 227 (teilweise)
Druck 3: Johann Lewalter, „Frederik Tivendell †“, in: Neue Musik-Zeitung 32 (1911), S. 498f., hier S. 499 (teilweise)
Druck 4: Johann Lewalter, „Erinnerungen an Frederik Tivendell”, in: Hessenland 41 (1930), S. 114ff., hier S. 115 (teilweise)
Druck 5: Moritz Hauptmann an Robert Schumann, 05.12.1843, in: Robert und Clara Schumann im Briefwechsel mit Moritz Hauptmann und der Bachgesellschaft zu Leipzig 1831 bis 1853, hrsg. v. Annegret Rosenmüller, in: Briefwechsel Robert und Clara Schumanns mit Korrespondenzten in Leipzig 1830 bis 1894 (= Schumann Briefedition II,20), Köln 2019, S. 455-503, hier S. 473
Inhaltsangabe: Computerdatei von Herfried Homburg († 2008) nach einem Exzerpt von Franz Uhlendorff
(([daß er gern bereit ist] mit einem Liede beizutragen.))0
{Die Form der Musikstücke ist von der jetzt herkömmlichen sehr abweichend und der Styl der Musik von dem meiner frühern Opern ebenfalls sehr verschieden. Die Aufgabe war, dramatisch wahr zu seyn und doch musikalisch interessant. Es sind daher nur sehr wenig Textwiederholungen vorgekommen1 [...]}
<In dem Konzert des Willmers spielte ich mit Tivendell und Knoop mein zweites Trio und war erstaunt, mit welcher Vollendung ersterer die Klavierpartie vortrug.2 Dieser junge Mann wird bei seiner Rückkehr in England Aufsehen erregen, denn ich glaube nicht, daß es einen englischen Klavierspieler gibt, der es ihm gleichthut.>
| Autor(en): | Spohr, Louis |
| Adressat(en): | Hauptmann, Moritz |
| Erwähnte Personen: | Knoop, Huldreich Schumann, Clara Spohr, Marianne Tivendell, Frederik Willmers, Rudolph |
| Erwähnte Kompositionen: | Spohr, Louis : Die Kreuzfahrer Spohr, Louis : Trios, Vl Vc Kl, op. 123 |
| Erwähnte Orte: | Kassel |
| Erwähnte Institutionen: | Tiedge-Stiftung <Dresden> |
| Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1843120203 https://bit.ly/ |
Dieser Brief ist die Antwort auf einen derzeit verschollenen Brief von Hauptmann an Spohr. Der nächste überlieferte Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Hauptmann, 02.02.1844.
Druck 2 bis 4 unterscheiden sich nur durch den offensichtlichen Druckfehler „Willmann” statt „Willmers” in Druck 2 und 3 und der unterschiedlichen Schreibung „gleichthut” statt „gleich thut” im letzten Wort. Dieser Brief ist aus den Drucken 1 und 4 [Ergänzung 24.06.2020: und Druck 5] kompiliert. Dabei ist Druck 1 durch geschweifte Klammern { } markiert, Druck 4 durch dreieckige < >, [Ergänzung 24.06.2020: Druck 5 durch doppelte runde (( ))].
[0] [Ergänzung 24.06.2020:] Dieses Zitat ist in Druck 5 eingeordnet: „Im Auftrag Ihrer verehrten Frau habe ich an Spohr geschrieben, von welchem der Tiedgeverein einen Beitrag zu musikalischen Album wünscht, und möchte hierdurch nebst meinen besten Empfehlungen an Diesselbe die Antwort Spohrs ihr mitgetheilt wissen: ,daß er gern bereit ist mit einem Liede beizutragen.[’]“.
Die Tiegde-Stfitung gab das Album der Tiedge-Stiftung. Gaben deutscher Schriftsteller, Bd. 1, Dresden 1843 heraus. Die Herausgabe eines Lieder-Albums scheiterte am Finanzkapital der Stiftung (vgl. Rosenmüller, in: Druck 4, S. 474).
[1] Gemeint ist Spohrs Oper Die Kreuzfahrer, was auch Uhlendorffs Inhaltsangabe: „U.a. über Die Kreuzfahrer” bestätigt. [Ergänzung 24.06.2019: Druck 5 ergänzt: „Sein Brief enthält unter Anderem, daß er jetzt wieder eine Oper schreibt, wovon der erste Akt fertig ist. Das Buch ist nach Kotzebue’s Kreuzfahrer von ihm und seiner Frau, die Verse von Letzterer verfertigt. Die Musikstücke sollen von ganz ungewöhnlicher Form, der ,Styl’ sehr abweichend von dem seiner früheren Opern sein.“]
[2] Otto Kraushaar bemerkt in seinen Kritiken zu Rudolph Willmers Konzerten in Kassel am 11. und 21.10.1843 keine Aufführung eines Trios von Spohr („Cassel, im Oktober 1844”, in: Allgemeine musikalische Zeitung 46 (1844), Sp. 799-804, hier Sp. 802ff.).
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (27.12.2016); Ergänzung Druck 5: 24.06.2020.
Die Form der Musikstücke ist von der jetzt herkömmlichen sehr abweichend und der Styl der Musik von dem meiner frühern Opern ebenfalls sehr verschieden. Die Aufgabe war, dramatisch wahr zu seyn und doch musikalisch interessant. Es sind daher nur sehr wenig Textwiederholungen vorgekommen [...]
In dem Konzert des Willmann spielte ich mit Tivendell und Knoop mein zweites Trio und war erstaunt, mit welcher Vollendung ersterer die Klavierpartie vortrug. Dieser junge Mann wird bei seiner Rückkehr in England Aufsehen erregen, denn ich glaube nicht, daß es einen englischen Klavierspieler gibt, der es ihm gleich thut.
In dem Konzert des Willmers spielte ich mit Tivendell und Knoop mein zweites Trio und war erstaunt, mit welcher Vollendung ersterer die Klavierpartie vortrug. Dieser junge Mann wird bei seiner Rückkehr in England Aufsehen erregen, denn ich glaube nicht, daß es einen englischen Klavierspieler gibt, der es ihm gleichthut.