Autograf: nicht ermittelt
Druck 1: „Sechster Jahresbericht des Verwaltungs-Ausschusses der Mozartstiftung an den löblichen Liederkranz dahier, über den Bestand und Fortgang der Mozartstiftung in dem abgeschlossenen Geschäftsjahre 1843 auf 1844“, in: Didaskalia 11.11.1844, nicht paginiert (teilweise)
Druck 2: Dass., in: Frankfurter Konversationsblatt (1844), S. 1260 (teilweise)
Inhaltsangabe: Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg Frankfurt am Main (D-F), Sign. Na Mus V03 [Archiv Frankfurter Liederkranz / Mozart-Stiftung], Protokollbuch Bd. 1, S. 93
Ich zweifle nicht, daß er durch seine Leistungen als Componist mehr freilich noch durch seine Virtuosität auf Violine und Pianoforte seinen Lehrern und der Stiftung, die ihn so wohlwollend unterstützt, Ehre machen werde […] In seinem, vor acht Tagen gegebenen Concerte wurden drei seiner neuen, unter meiner Leitung geschriebenen Compositionen aufgeführt, eine Ouverture im ernsten Styl, ein Violinconcertino und eine Barytonarie, die sämmtlich seinen Fortschritt in der Composition in neuester Zeit bezeugen.1 Noch mehr thut dies der erste Satz einer großen Sinfonie, die er so eben vollendet hat. Nach diesem Satze, der reich und neu in der Erfindung ist, zweifle ich nicht mehr, daß er sich auch als Componist auszeichnen werde, wie er es bisher als Virtuose that.
Autor(en): | Spohr, Louis |
Adressat(en): | Jost, Adolph |
Erwähnte Personen: | Bott, Jean Joseph |
Erwähnte Kompositionen: | Bott, Jean Joseph : Arie, Bar Orch Bott, Jean Joseph : Konzerte, Vl Orch, op. 2 Bott, Jean Joseph : Ouvertüren, WoO 3 Bott, Jean Joseph : Sinfonien |
Erwähnte Orte: | |
Erwähnte Institutionen: | Mozartstiftung <Frankfurt am Main> |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1843112217 |
Dieser Brief ist vermutlich die Antwort auf Jost an Spohr, 21.11.1843. Dagegen spricht allerdings Spohrs Formulierung „[i]n seinem, vor acht Tagen gegebenen Concert“ in diesem Brief (vgl. Anm. 1), da hieraus aus dem Konzert vom 13.11.1843 ein Briefdatum vor Josts Brief ergeben würde, nämlich der 20.11.1843. Dafür, dass Spohr diese Zeitangabe sehr großzügig nutzte, spricht wiederum ein Eintrag im Protokollbuch der Mozartstiftung vom 29.11.1843:
„Vorlas Präsidium ein Schreiben des Herrn Hofmusikus Bott zu Cassel, worin derselbe um die Genehmigung zu einer mit seinem Sohne zu unternehmenden Kunstreise nachsucht und zur Bestreitung der ansehnlichen Reisekosten um Vorauszahlung von zwei Quartalen bittet. Der Herr Präsident bemerkt, wie er es der Sache angemessen gefunden, wegen dieses Gesuch die Meinung des Herrn Hofkapellmeister Dr Spohr zu vernehmen. Auf diesartigen Schreiben sei die hier mitzutheilende Antwort des Herrn Dr Spohr erfolgt, welche sich ganz zu Gunsten des Reiseprojektes ausspreche.“
Um die Spanne von „acht Tagen“ nicht zu großzügig auszulegen, wäre also ein Briefdatum 22. oder 23.11.1843 plausibel. Falls der hier edierte Text wirklich zu einer Antwort auf Jost gehört, wären Spohrs Ausführungen also eine Begründung, weshalb die Bewilligung einer Konzertreise für Bott wünschenswert wäre.
Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an unbekannt, 19.08.1851.
[1] Zum Konzert am 13.11.1843 vgl. O[tto] K[raushaar], „Cassel, im November 1843“, in: Allgemeine musikalische Zeitung 45 (1843), Sp. 883ff., hier Sp. 884.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (18.12.2024).