Diederich Krug an Louis Spohr in Kassel

Hochgeehrter Herr,

vorerst sage ich Ihnen noch einmal meinen herzlichsten Dank für die freundliche Aufnahme mit der Sie mich beehrten sowohl, wie für Ihre, mir so werthe, gütige Empfehlung. Ich halte es für Pflicht, Sie zu benachrichtigen, dass ich sogleich wie ich hier angekommen zu Herrn Schuberth ging, leider aber durch dessen Geschäftsführer¹ erfahren musste, dass derselbe vor 8 Tagen schon nach England abgereist und wenn nicht in einigen Wochen vielleicht in 2 bis 3 Monaten erst von dort zurückkehre. Der Geschäftsführer erwiederte, nachdem ich ihn gefragt, dass ich Ihr sehr geehrtes Schreiben an Herrn Schuberth selbst überreichen müsse, daß er mit der zwischen Ihnen und Herrn Schuberth geführten Correspondenz hinlänglich vertraut und ich ihn gerne den Brief übergeben könne. Auf mein Nichteingehen hierin sagte er, dass er in diesen Tagen an Sie schreiben müsse und dann vielleicht Ihr geehrtes Resolutum hierüber empfangen würde.
Dieserwegen bin ich so frei, Sie mit der Bitte zu beschweren, durch einige Ihrer sehr geehrten Zeilen an mich, mir aus dieser Verlegenheit zu helfen, und ich unter diesen Umständen mit Ihrer mir sehr werthen Empfehlung zu beginnen habe.
Mit ausgezeichneter Hochachtung grüßt Sie und zeichnet sich

Ihr
Dankbar ergebener
D Krug

Hamburg d. 1^ten Novb. 1843.
Addresse. JCF Krug
St Georg vor dem Ferdinandesthor.
in den neu erbauten Wohnhäusern N^o 5.


Herrn L Spohr D^r Ritter.
Kuhrfürstlicher Hof Capellmester
in
Kassel