Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. Mus.ep. Spohr-Correspondenz 2,217
Druck: [Ernst Rychnovsky], Beschreibendes Verzeichnis der Autographen-Sammlung Fritz Donebauer in Prag, 2. Aufl., Prag 1900, S. 283
Beleg 1: Autographen-Sammlung enthaltend Musiker-Briefe und Musik-Manuskripte aus dem Nachlasse des berühmten Komponisten Louis Spohr (1784-1859) nebst Beiträgen aller Art (Fürsten,Staatsmänner, Dichter, Gelehrte, Künstler, etc.) aus dem Besitz eines bekannten Berliner Sammlers. Versteigerung zu Berlin Montag, den 15. und Dienstag, den 16. Oktober 1894 (= Katalog Liepmannssohn), Berlin 1894, S. 69
Beleg 2: Sammlung Fritz Donebauer, Prag. Briefe, Musik-Manuscripte, Portraits zur Geschichte der Musik und des Theaters. Versteigerung vom 6. bis 8. April 1908 (= Katalog Stargardt), Berlin 1908, S. 97
Beleg 3: Georg Kinsky, Versteigerung von Musiker-Autographen aus dem Nachlaß des Herrn Kommerzienrates Wilhelm Heyer in Köln im Geschäftslokal der Firma Karl Ernst Henrici. Montag, den 6 und Dienstag, den 7. Dezember, Bd. 1, Berlin 1926, S. 101

Verehrter Gönner und Freund!
 
Wiederholter Einladung von Seite des Grafen Thun zu folgen habe ich mich entschlossen, in den ersten Tagen des künftigen Monats eine Kunstreise anzutreten, deren Hauptziel Prag ist. – Da ich noch nie dort war, so hat es natürlich jetzt, nach dem im Frühjahr vorgefallenen Ereigniß, um so größeres Interesse für mich, dieses von allen Seiten so gepriesene Prag näher kennen zu lernen, und wenn mein Dortsein auch keinen Einfluß mehr auf die bewußte Angelegenheit haben kann, so kann es doch jedenfalls nur vortheilhaft für mich seyn, in diesem Musikliebenden Orte mich möglichst bekannt zu machen. Herr Graf Thun, welcher ein sehr achtungswerther und liebenswürdiger Mann zu seyn scheint, hat sich auch in dieser Angelegenheit schon thätig gezeigt, und ein öffentliches Auftreten dort schon vorbereitet. Als Ihr ewiger Plagegeist erlaube ich mir nun hiemit, Sie zu bitten, mich mit einigen Zeilen an einige Ihrer dortigen Bekannten zu empfehlen1, wogegen ich Ihnen peinlichst versuche, Alles anwenden zu wollen, um Ihren so schätzenswerthen Empfehlungen keine Schande zu machen.
Was macht denn mein Salomo? Das ziemlich große Paket haben sie hoffentlich zu rechter Zeit erhalten. Wird dieses Opus wohl noch im Laufe dieses Herbstes zur Aufführung kommen? – Jedenfalls bitte ich Sie um nachsichtsvolle Beurtheilung.
Meine Frau trägt mir auf, Ihnen und Ihrer lieben Frau viel Schönes zu sagen.
In der Hoffnung baldiger gefälliger Nachricht verbleibe ich mit den bekannten Gesinnungen von ganzem Herzen
 
Ihr
Th. Taeglichsbeck
 
Hechingen, am 14ten Oktober 1843.

Autor(en):
Adressat(en):
Erwähnte Personen: Thun, Leo von
Erwähnte Kompositionen: Täglichsbeck, Thomas : Salomos Thronbesteigung
Erwähnte Orte: Prag
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1843101443

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Täglichsbeck an Spohr, 14.08.1843. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Täglichsbeck an Spohr, 31.01.1845.
 
[1] Bisher sind keine Empfehlungsbriefe Spohrs für Täglichsbeck nach Prag bekannt.
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (14.05.2016).