Marianne Spohr, Tagebuch von der Reise nach England 1843
Autograf: Spohr Museum Kassel (D-Ksp), Sign. Sp. ep. 2.2.01, Bl. 6v-7v

Freitag, d. 20st.1

Vormittag sehr unruhig, besonders für Spohr mit Albumschreiben, Visiten u.dgl. Nachmittag schöne Fahrt nach Hamstead, hübsche Stadt 4 Meil. weit, wo Mad. Taylor in einem allerliebsten Landhäuschen wohnt. Sie konnte sich vor Freude u. Rührung uns wiederzusehen, lange nicht fassen und sah schwach und elend aus. Wir Anderen gingen von da aus weit spazieren in der schönen Umgebung und freuten uns der eigenthümlich englischen schönen Gärten und Landhäuser, sahen auch eine solche reizende Besitzung im Fernen. Spohr, ganz entzückt über die vielen südlichen Gewächse u. die englische Frische in den Gärten, sowie über einen enormen Hortensienwald, dachte viel an den Vater und wünschte ihn her. Zu Mad. Taylor zum Häuschen zurückgekehrt waren wir, auch Spohr vergnügt mit der ganzen Familie und hatten unsere Freude an dem herrlichen Verhältnis das zwischen ihnen Allen herrscht, und ihrer rührenden Liebe untereinander. – Abends blieben John u. Meta bei uns zum Thee, sehr liebenswürdig; das Hallé’sche Concert gaben wir wegen großer Ermüdung auf.

Autor(en): Spohr, Marianne
Adressat(en):
Erwähnte Personen: Hallé, Charles
Taylor, Deborah
Taylor, John
Taylor, John Edward
Taylor, Meta
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Hampstead
London
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1843063090

Spohr



Dieser Tagebucheintrag folgt auf den Eintrag 29.06.1843. Der nächste Eintrag ist 01.07.1843.

[1] Offensichtlich Schreibfehler Marianne Spohrs.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Friedrich Frick (25.05.2016).