Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. 55 Nachl. 76,276
Frankfurt am 25 April
1843.
Theurer Freund!
Ich erlaube mir die Ueberbringerinnen dieser Zeilen Fräulein Charlotte und Caroline Wilkens zu geneigter Aufnahme zu empfehlen. – Die erste dieser Damen, eine talentvolle Sängerin wünscht an der dortigen Bühne ein bleibendes Engagement zu finden, und ist vorläufig auf 4 Gastvorstellungen, wie Ihnen bekannt sein wird, engagirt, und ich zweifle nicht, daß das dortige kunstliebende Publikum ihr seinen Beifall spenden und dadurch zur Erfüllung ihres sehnlichsten Wunsches beitragen werde.
Die letztere, eine vortreffliche Pianistin beabsichtigt dort einige Conzerte zu veranstalten und werden ihre ausgezeichneten Leistungen ihr den Beifall des Publicums gewiß sichern. – Indem ich Ihnen diese beiden Damen bestens empfehle, ersuche ich Sie, Ihnen zur Erringung ihres Zweckes nach beste Kräften beizustehen und ihnen in jeder Beziehung mit Rath und That an Henden zu gehen, wodurch Sie mich lebhaft verpflichten werden.
Ihre Doppelsinfonie ist am Charfreitag mit großem Succes gegeben worden. Guhr hat 3 Proben gehalten, was hier viel sagen will; übrigens ist sie sehr gut gegangen. – Wir freuen uns sehr, Sie bei Ihrer Durchreise nach London bei uns zu sehen. – Herr Ferdinand Kessler war dieser Tage bei mir und hat mich ersucht, ihm Ihre Anwesenheit sogleich mitzutheilen, ich glaube wegen seiner Oper.
Mündlich mehr u. interessantes.
Mit unveränderten Gesinnungen
Ihr treu ergebener
WmSpeyer.
Autor(en): | Speyer, Wilhelm |
Adressat(en): | Spohr, Louis |
Erwähnte Personen: | Guhr, Carl Kessler, Ferdinand Wilkens, Caroline Wilkens, Charlotte |
Erwähnte Kompositionen: | Kessler, Ferdinand : Cäcilia Spohr, Louis : Irdisches und Göttliches im Menschenleben |
Erwähnte Orte: | Frankfurt am Main Kassel |
Erwähnte Institutionen: | Museumsgesellschaft <Frankfurt am Main> |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1843042532 |
Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Speyer, 01.03.1843. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Speyer an Spohr, 12.08.1843.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (11.03.2016).