Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Hamburg, 23/4 43.

Hochgeschätzter Freund!1

Schon vor einiger Zeit gab ich meinem Leipziger Hause Auftrag, Ihnen zu senden:
Doppelsinfonie2 in Stimmen
2tes Trio3 f. Pianof.
1tes Trio4 die Einlage
Ich hoffe daß dies Alles richtig in Ihre Hände gelangt ist, wo nicht so bitte um Anzeige. Im Fall Sie vom einen oder dem andern Ihrer Werke noch Exemplare wünschen so bitte ich Sie ungenirt zu befehlen.
Das 3te Trio5 kömmt in diesen Tagen in Stich nebst Op. 118, dem Duo in Form eines Potpourris. Beides versende ich zur Michaelismesse, – hoffentlich werden sich dann6 auch Ihre Duette in Liederform7 bald der Öffentlichkeit erfreuen dürfen; ich erwarte sie mit Sehnsucht im Manuscript.
Das Arrangement a 4 M. der Doppelsinfonie denke ich Ihnen in nächster Woche senden zu können, d.h. z. Ansicht, um Ihre Genehmigung z. Druck einzuholen. Der Arrangeur8 klagt gewaltig über die Riesenarbeit & meint: „es sey doch keine Kleinigkeit ein solch großartiges Werk zweckmäßig a 4 M. zu bearbeiten“
Schließlich frage ich noch bei Ihnen an9 ob Herr Georges aus Nordhausen bei Ihnen eingetroffen ist? Derselbe schrieb mir vor einigen Wochen er wolle eine gute Violin von mir haben, er ginge zu Ihnen zur Ausbildung & wolle10 Sie deshalb um Rath fragen, welche Violin er kaufen solle.
Im Fall der junge Mann seinen Vorsatz nicht geändert hat, so möchte ich Sie bitten mich mit umgehender Post in Kenntniß zu setzen, welche Geige ich senden soll, da ich in etwa 9 Tagen auf mehrere Wochen nach Leipzig reise & die Absendung vor meiner Abreise selbst besorgen möchte.
Geehrter Freund, machen Sie dies Jahr keinen Ausflug? Wollen Sie nicht die englische Reise in diesem Jahr nachholen?
Es wäre mir eine große Freude, Sie & Ihre liebenswürdige Frau Gemahlin aufnehmen zu können. Wir grüßen Sie herzlich & empfehlen uns

freundschaftlich
Julius Schuberth & Frau.



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Schuberth an Spohr, 04.03.1843. Spohrs Antwortbrief ist derzeit verschollen.
Der gesamte Brief ist einmal in der Mitte glatt und ohne Textverlust durchgerissen.

[1] Der gesamte Brief ist einmal in der Mitte glatt und ohne Textverlust durchgerissen.

[2] Irdisches und Göttliches im Menschenleben.

[3] Op. 123.

[4] Op. 119.

[5] Op. 124.

[6] „dann“ über der Zeile eingefügt.

[7] Op. 127.

[8] Eduard Biehl (vgl. Folker Göthel, Thematisch-bibliographisches Verzeichnis der Werke von Louis Spohr, Tutzing 1981, S. 208).

[9] „an“ über der Zeile eingefügt.

[10] „wolle“ öber der Zeile eingefügt.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Wolfram Boder (27.09.2021).