Autograf: nicht ermittelt
Druck: Louis Spohr's Selbstbiographie, Bd. 2, Kassel und Göttingen 1861, S. 270 (teilweise; Zuordnung des Texts zu diesem Brief spekulativ)
Inhaltsangabe: Computerdatei von Herfried Homburg († 2008) nach einem Exzerpt von Franz Uhlendorff

[…] Ich bin der hiesigen Vexation so müde, daß ich mich in meinen alten Tagen noch entschließen könnte, von hier wegzugehen, wenn nicht meine Frau zu sehr an ihrer Familie hinge und entfernt von den Ihrigen froh sein könnte. Eine Veranlassung böte mir ein Antrag der Böhmischen Stände, die durch Dionys Weber‘s Tod erledigte Stelle als Director des Prager Conservatoriums, gegen Entschädigung meines hiesigen Einkommens, zu übernehmen. Ein solcher Wirkungskreis und der Aufenthalt in dem musikalischen Prag könnte mir schon zusagen. So werde ich es, bei den angeführten Umständen, natürlich ablehnen. […]

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Hauptmann, Moritz
Erwähnte Personen: Weber, Dionys
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Duos, Vl Kl, op. 127
Erwähnte Orte: Prag
Erwähnte Institutionen: Konservatorium <Prag>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1843040403

Spohr



Der letzte überlieferte Brief dieser Korrespondenz ist Hauptmann an Spohr, 01.04.1843. Das Briefdatum dieses Briefs ist aus der Inhaltsangabe übernommen. Die Zuordnung des im Druck nicht datierten Texts zu diesem Brief erfolgt hier aus inhaltlichen Gründen: da Spohr den im Briefausschnitt erwähnten Antrag aus Prag mit dem Brief Leo von Thun an Spohr, 29.03.1843 erhielt, kann dieser Brief, einen Postweg von mindestens zwei Tagen vorausgesetzt, frühestens am 01.04.1843 entstanden sein. Gleichzeitig setzt der Inhalt des Texts ein Datum kurz nach Empfang des Briefs von Thun voraus. Gegen diese Zuordnung könnte allerdings die Formulierung der Inhaltsangabe sprechen: „U.a. über die 6 Duettinen für Klavier und Violine op. 127. Zwei werden zu Sps. Geburtstag ,neu gespielt’.” Der nächste überlieferte Brief dieser Korrespondenz, Hauptmann an Spohr, 19.04.1843, könnte der Antwortbrief auf diesen Brief sein.
[Ergänzung 23.12.2021: Möglicherweise bezieht sich auch der Hinweis in einem Brief von Spohr an Adolph Hesse, 17.04.1843 auf den Inhalt dieses Briefs: „Herrn Seidelmann bitte ich zu sagen, daß ich zwar meine Orchesterstimmen des Oratoriums [Der Fall Babylons] noch nicht von Leipzig zurückerhalten hätte; da aber das Stück, nach früheren Notizen von Herrn Härtel, längst beendigt seyn müsste, so hätte ich Herrn Hauptmann Auftrag gegeben, sie sich geben zu lassen und nebst der Partitur zu Herrn Seidelmann spätestens in den ersten Tagen des Mai abzusenden.“]

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (27.12.2016).