Autograf: nach Abschrift wohl im Besitz von „Frau Dr. Braunfels geb. Spohr” (diese Notiz entstand vermutlich während der Arbeit an Edward Speyer, Wilhelm Speyer der Liederkomponist 1790-1878. Sein Leben und Verkehr mit seinen Zeitgenossen dargestellt von seinem jüngsten Sohne, München 1925)
Abschrift: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. 55 Nachl. 76,189

Cassel den 1sten Merz

Geliebter Freund,

Es ist mir sehr leid, Ihrem Wunsch nicht nachkommen zu können, da ich meine Orchesterstimmen, nach welchen der Stecher in Leipzig gearbeitet hat, noch nicht zurückerhalten habe. Uebringens muß in diesen Tagen jedenfalls der Druck der Stimmen vollendet sein, da mir der Verleger am 3ten Febr. aus Hamburg schrieb „soeben geht der letzte Satz der Correktur nach Leipzig und der Druck beginnt nun sogleich”.1
Die Stimmen werden daher gewiß in diesen Tagen in Frankfurt ankommen. Man wird sich um so mehr damit beeilen, da von vielen Orten, Wien, Stutgard, Carsruhe p.p. darum geschrieben ist.
In der Ferienzeit werde ich Sie sicher sehen da unser Weg nach Paris und London uns über Frankfurt führen wird.
Ich werde allerlei Neues mitbringen unter anderem auch eine neue Claviersonate die ich Mendelssohn dediciren werde. Es ist das erste was ich für Pianoforte allein geschrieben habe.
Die herzlichsten Grüße an die lieben Ihrigen

Ganz der Ihrige
Louis Spohr.



Dieser Brief ist die Antwort auf Speyer an Spohr, 27.02.1843. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Speyer an Spohr, 25.04.1843.

[1] Julius Schuberth an Spohr, 03.02.1843.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (11.03.2016).