Autograf: Bodleian Library Oxford (GB-Ob), Sign. MS Margaret Deneke Mendelssohn c. 42, f. 27-28
Druck 1: Louis Spohr’s Selbstbiographie, Bd. 2, Kassel und Göttingen 1861, S. 268 (teilweise)
Druck 2: John Michael Cooper und R. Larry Todd, „'With True Esteem and Friendship'. The Correspondence of Felix Mendelssohn Bartholdy and Louis Spohr“, in: Journal of Musicological Research 29 (2010), S. 171-259, hier S. 248; englische Übersetzung S. 207
Druck 3: Felix Mendelssohn Bartholdy, Sämtliche Briefe, Bd. 9, hrsg. v. Stefan Münnich, Lucian Schiewietz und Uta Wald unter Mitarb. v. Ingrid Jach, Kassel u.a. 2015, S. 186f.
[Beleg: Autographen-Sammlung enthaltend Musiker-Briefe und Musik-Manuskripte aus dem Nachlasse des berühmten Komponisten Louis Spohr (1784-1859) nebst Beiträgen allerArt (Fürsten,Staatsmänner, Dichter, Gelehrte, Künstler, etc.) aus dem Besitz eines bekannten Berliner Sammlers. Versteigerung zu Berlin Montag, den 15. und Dienstag, den 16. Oktober 1894 (= Katalog Liepmannssohn), Berlin 1894, S. 57]

Herrn
Herrn Kapellmeister Dr. Louis Spohr.
Hochwohlgeb.
in
Kassel.

frei.1


Leipzig d. 26 Januar
1843.

Hochgeehrter Herr Kapellmeister

Ich kann es nicht unterlassen Ihnen gleich nach Empfang Ihres lieben freundlichen Briefes, wenn auch nur mit wenig Worten, zu sagen, welch eine herzliche Freude Sie mir damit gemacht haben, und Ihnen für die hohe, ehrenvolle Auszeichnung zu danken, die Sie mir durch die Widmung eines Ihrer Werke erweisen!
Wüßte ichs Ihnen nur ordentlich auszudrücken, wie tief ichs empfinde was das sagen will, eins Ihrer Werke auf diese Weise noch ganz besonders sein eigen nennen zu dürfen, und wie mich nicht allein die Auszeichnung sondern eben so sehr Ihr freundliches Erinnern, Ihr fortgesetztes Wohlwollen dabei so ganz von Herzen freut. Haben Sie tausend Dank dafür, lieber Herr Kapellmeister, und was ich von gutem Clavierspielen zusammenbringen kann um mit meinen jetzt sehr widerhaarigen Fingern die Sonate recht schön herauszubringen, das soll redlich geschehen. Aber das ist wieder nur eine Freude, die ich mir selbst mache, und ich möchte so gern Ihnen eine dafür erwiedern! Aber ich weiß eben nur den Dank aufs neue zu wiederholen. –
Weiter wollte ich heut nichts sagen; auch für die Ouvertüre schon im Voraus meinen und unser aller Dank! Ihre Bemerkungen sollen sämmtlich recht beherzigt werden und am guten Willen wird es nicht liegen, wenn die Ausführung nicht tadellos ausfällt. Leben Sie wohl, und gedenken Sie freundlich Ihres verehrungsvollen

und ergebnen
Felix Mendelssohn Bartholdy.

Autor(en): Mendelssohn Bartholdy, Felix
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Konzert-Ouvertüre im ernsten Stil, op. 126
Spohr, Louis : Sonaten, Kl, op. 125
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1843012641

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Spohr an Mendelssohn, 23.01.1843. Spohr beantwortete diesen Brief am 30.01.1843.

[1] Links oben auf dem Adressfeld befindet sich der Poststempel „LEIPZIG / 26 Jan 4[3]“.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (26.06.2020).