Autograf: Universitätsbibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Hochverehrter Herr Kapellmeister!

Seit Jahren hatte ich nicht das Glück mich Ihnen persönlich zu nahen; dennoch habe ich immer tief im meinem Herzen die hohe Achtung und Verehrung für Ihre meisterhaften Schöpfungen, mir für die Güte und Huld bewahrt womit Sie sich persönlich beglückten.
Meine liebe Collegin Dem. Schulz, welche auf einer Kunstreise von hier nach Mannheim über Cassel kommt, wünscht sehnlich Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen und zwar erfülle ich deren Bitte Ihnen dieselbe durch diese Zeilen vorzustellen, indem, wie ich hoffe auch Ihnen deren Bekanntschaft nicht unangenehm sein wird. Sie werden in Dem. Schulz eine höchst achtbare, talentvolle junge Künstlerin finden, mit einer frischen, kräftigen Stimme. Wie Dem. Schulz durch ihr schönes Talent sich schon seit mehreren Jahren den Beifall des Publikums errungen, so steht sie auch durch Bildung und sittlichen Werth hoch in der Achtung desselben. Gewiß würde es derselben höchst angenehm sein in Cassel einige Gastrollen zu geben, wenn es die Verhältnisse irgend wie gestatten und dadurch Ihnen sowohl wie dem Cassler Publikum große Freude bereiten.
Mögen diese wenigen Zeilen Sie an einen Künstler erinnern der mit Begeisterung Ihre herrlichen Tonschöpfungen liebt und bewundert.

Hochachtungsvoll
ergebenst
E. Mantius HofOpernSänger

Berlin den 2ten May
1842.

Autor(en): Mantius, Eduard
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Schulz, Hedwig
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Kassel
Mannheim
Erwähnte Institutionen: Hoftheater <Kassel>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1842050243

Spohr



Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (26.08.2024).