Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287
Inhaltsangabe: Karl Traugott Goldbach, „Spohr’s London Students in 1820”, in: Spohr-Journal 41 (2014), S.2-5, hier S. 4
Sr. Hochwohlgeboren
dem Herrn Dr. Louis Spohr,
Kurfürstl. Hessischen Kappelmeister
Ritter des Löwen Ordens
zu Cassel
franco
HGKuper0
Frankfurt a/m den 29t Aprill
1842
Hochgeschätzter Herr Kapellmeister,
Nicht wissend ob Sie davon unterrichtet geworden, daß unsere Regierung sich auf offiziellem Wege, und zwar durch unsere hiesige Gesandschaft von Sr. Hoheit dem Kurprinzen wegen Ihrem Urlaub im kommenden September gewendet hat, so finde ich es für nöthig Sie im Vertrauen davon zu unterrichten.
Ihre Gegenwart bei dem bevorstehenden Feste zu Norwich wird sehnlichst gewünscht, und zu einer großen Correspondenz geführt, deren Resultat der obengenannte Schritt war.1 - Es läßt sich nicht denken, daß man höheren Ortes Ihnen noch Schwierigkeiten machen sollte, zumal da, wie ich erfahren habe, die Königin und Prince Albert Ihre Bekanntschaft bei dieser Gelegenheit zu machen wünschen. -
Ich bitte Sie also, lieber Freund, reichen Sie dem Kurprinzen bei dieser Gelegenheit freundlich die Hand, und S. Hoheit werden gewiß Ihrerseits das Uebrige thun.
Da der englische Gesandte sich heute auf längere Zeit nach England begiebt, so werde ich in der Zwischenzeit zum Chargé d’Affaires bei dem Bundestage ernannt, weshalb ich Sie ersuche, sollthen noch Schwierigkeiten obwalten, alles mir ohne Zeitverlust mitzutheilen damit ich nach London schreiben kann.
Und nun noch eine (wie ich befürchte) höchst unbescheidene Bitte. - Würden Sie wohl die Gefälligkeit haben, mir auf einige Zeit Ihre Partitur der schönen Symphonie: „die Weihe der Töne” anzuvertrauen? - Ich möchte ganz gern versuchen ob sie nicht als Octett oder Nonetto zu arrangieren wäre, und bei einer näheren Bekanntschaft mit der Partitur würde es mir möglich zu bestimmen welche Instrumente zu wählen wären. -
Ich grüße Sie vielmals auf das herzlichste, und verbleibe mit [wahrer] Verehrung und Freundschaft,
Ihr aufrichtiger Freund und dankbarer Schüler
HGKuper.
Autor(en): | Kuper, Henry |
Adressat(en): | Spohr, Louis |
Erwähnte Personen: | Albert Großbritannien, Prinzgemahl Friedrich Wilhelm Hessen-Kassel, Kurfürst |
Erwähnte Kompositionen: | Spohr, Louis : Die Weihe der Töne |
Erwähnte Orte: | |
Erwähnte Institutionen: | Norfolk and Norwich Triennial Festival |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1842042940 |
Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Kuper an Spohr, 16.05.1841. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Kuper an Spohr, 06.06.1853.
[0] [Ergänzung 09.06.2021:] Sowohl der Briefumschlag als auch der Briefbogen haben einen schwarzen Trauerrand; auch das Briefsiegel auf der Rückseite des Briefs ist schwarz. Neben dem Siegel befindet sich ein Poststempel „1 MAY [184]2“.
[1] Vgl. Edward Taylor an Spohr, 29.03.1842.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (07.01.2019).