Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. 55 Nachl. 76,273
Druck: Edward Speyer, Wilhelm Speyer der Liederkomponist 1790-1878. Sein Leben und Verkehr mit seinen Zeitgenossen dargestellt von seinem jüngsten Sohne, München 1925, S. 235 (teilweise)

Theurer Freund!

Der Ueberbringer, Herr von Kapf aus Baltimore, wünscht in Auftrag eines amerikanischen Musikhändlers, die Partitur, (wenn dieselbe nämlich im Druck erschienen ist) oder den Clavierauszug, die Orchesterstimmen und 5 doppelte Singstimmen Ihres Oratoriums: Die letzten Dinge zu erhalten. Da ich nicht weiß, ob solches zu erhalten u. bei wem das Werk erschienen ist, so bitte ich Sie Hr. v. K. das Nöthige anzugeben. – Noch soll ich Ihnen bemerken, daß der Musikalienhändler 50 prozent Rabatt wünscht, worüber Ihnen ebenfalls Hr. v. K. das Nähere besorgen wird.
Noch blutet mir das Herz von dem furchtbaren Verlust den ich erlitten. – Meine Tochter Auguste, erst seit 5 Monaten in Rolle glücklich verheiratet1, ist am 23 Merz in ihrem 22 Jahre gestorben. Was wir gelitten, ist unaussprechlich!
Später behalte ich mir vor, Ihnen das Nähere darüber zu melden.
Herr von Kapf reist eben ab u. ich muß daher schließen.

Mit inniger Liebe Ihr
WmSpeyer.

Autor(en): Speyer, Wilhelm
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Ernst, Auguste
Ernst, Nicolaus August
Kapf, von
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Die letzten Dinge
Erwähnte Orte: Rolle am Genfer See
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1842042532

https://bit.ly/

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Speyer, 02.02.1842. Spohr beantwortete diesen Brief am 03.05.1842.

[1] Auguste Speyer hatte am 26. Oktober 1841 Nicolaus August Ernst geheiratet, mit dem sie in Rolle am Genfer See lebte (vgl. Speyer, Speyer, S. 235, Anm. 1).

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (11.03.2016).

Frankfurt, 25. April 1842.

... Noch blutet mir das Herz von dem furchtbaren Verlust, der mich getroffen hat. Meine Tochter, Auguste, erst seit fünf Monaten in Rolle, am Genfer See, glücklich verheiratet, ist am 23. März in ihrem zweiundzwanzigsten Jahre gestorben. Was wir leiden ist unaussprechlich. Ich behalte mir vor, Ihnen später das Nähee darüber zu melden ...