Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287


Hochgeschätztester Herr!

Ihre gütige Zuschrift, so wie die darin ausgesprochene Theilnahme haben mein gesunkenes Vertrauen neu belebt, und alsbald hätte ich Ihnen einige meiner Mspte behändiget, wäre ich nicht durch einen vor kurzer Zeit in meiner Wohnung ausgebrochenen Brand, wo ich mich nur vermittelst einer Feuerleiter aus dem dritten Stockwerke auf die Straße retten konnte, daran gehindert worden. Beifolgend empfangen Sie:
1, eine Missa, in Part. u. Stimmen, – nebst einem darauf bezüglichen Briefe1 des leider nun hinübergegangenen Seyfred, der es wirklich mit mir väterlich gemeint.
2, eine Symphonie, Part. u. Stimmen, Ihnen schon durch meinen Vater vor mehren Jahren zu Gesicht gekommen, in der jüngsten Zeit jedoch wesentlich umgearbeitet.
3, eine Ouverture zu Macbeth, Part. u. St.
4, ein Halleluja, Part. u. St.
5, zwei Rondinos f. P.F.
6, fünf Bagatellen f. P.F.
7, eine Gesangscene „an die Ungetreue“, für Streichquartett, Part u. Stimmen, so wie Klavierausz.
in Seyfrieds Brief erwähnt.
8, fünf Gesänge für Männerstimmen Part.
9, LXVI Lieder u. Gesänge mit P.F.-Begltg, unter denen manche feuchte2 Nummer sich befindet.

Einer beruhigenden Hoffnung mich hingebend, größt Sie mit vorzüglicher Hochachtung
Ew. Wohlgeboren

ergebenster
G.A. Henkel

Fulda, d 8. Ap. 1842.



Dieser Brief ist die Antwort auf Spohr an Henkel, 14.03.1842. Spohr beantwortete diesen Brief am 08.06.1842.

[1] Dieser Brief ist derzeit verschollen.

[2] Wohl im Sinne von „die Tinte ist noch nicht getrocknet“.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (21.12.2020).