Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Hochzuverehrender Herr Kapellmeister!

Ew. Wohlgeboren bitte ich die Abreise meines Sohnes von Cassel ganz nach Ihrem Gefallen zu bestimmen; es thut mir äusserst leid, daß er die schöne Gelegenheit, sich nach einem Vorbild, wie er an Ew. Wohlgeboren vor Augen hatte, zu bilden, nicht mit allen Kräften seines Lebens ergriffen, sich nicht mit den größten Eifer bemüth hat, diesem erhabnen Vorbild nach zu streben, sondern nur immer in seiner Gemächlichkeit hingelebt und nicht bedacht hat, daß ihm eine solche Gelegenheit wohl nie wieder geboten werden könnte. Von Herrn Kapellmeister Grund in Meiningen habe ich bis jetzt noch gar nichts wieder gehört, obgleich ich schon einige male an ihm geschrieben habe, ich habe jetzt wieder geschrieben und ihn um bestimmte Antwort ersucht. Wie ich Ew. Wohlgeboren Güte und Gewogenheit, welche Sie mir und meinem Sohn, seit seinen Aufenthalt in Cassel erzeigt haben, vergelten soll, weiß ich nicht; meine Kräfte sind zu gering dazu, diese Güte zu belohnen, der herzlichste und innigste Dank dafür wird aber nie in meinen Herzen ersterben. Das was Ew. Wohlgeboren noch für meinen Sohn auszulegen die Gewogenheit haben, werde ich sobald ich die Nota darüber erhalte, sogleich berichtigen und bin mit der ausgezeichnetsten Hochachtung

Ew. Wohlgeboren
garnz ergebenster Diener
C. Mahr.

Hildburghausen
d. 25. März 1842.

Autor(en): Mahr, Johann Christian Carl
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Grund, Eduard
Mahr, Johann Carl Sebastian
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Kassel
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1842032540

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Mahr an Spohr, 03.02.1842. Spohrs Antwortbrief ist derzeit verschollen.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (06.05.2022).