Julius Schuberth an Louis Spohr in Kassel

Hamburg, 16/6 41.

Hochgeehrtester Freund!

Ihr lieber Brief hat mir viel Freude gemacht. Das geforderte Honorar von zweihundert Thalern Preuss. Court. für das Pfte. Trio acceptire ich hiermit & erwarte das Manuscript¹ Ende July spätestens per directe Post. Gern hätte ich das Trio gleich gehabt, jedoch kann ich es Ihnen auf der andern Seite nicht verdenken, daß Sie den Liebling auf Reisen nehmen wollen. Mit Ihrer Erlaubniß werde ich das Trio per 1^tn October als erschienen ankündigen; ich hoffe Sie werden Nichts dagegen haben. Sollten Sie indeß das Erscheinen früher wünschen so bitte ich es mir anzuzeigen – jedoch möchte ich dies Werk nicht gern übereilen & die Korrektur durch Sie beschafft sehen. Erhalte ich von Ihnen in einigen Tagen keine Contreordre so lasse ich die Anzeige f. 1 October vom Stapel laufen.
Zu der Petersburger Reise gehört allerdings etwas Muth & schönes Wetter vor Allem. Seit 14 Tagen haben wir hier ganz erbärmliches kaltes, windiges & regnigtes Wetter – man möchte einheitzen lassen – na! desto größer die Hoffnung daß wir gemeinschaftlich schönes Wetter haben.
Sie nach der Schweiz ich nach Mosca – da sind wir bald 1000 Meilen auseinander. Gott gebe zu Allem seinen Seegen, sein Gedeihen. Zum Musikfest² hätte ich Sie gern bei mir gesehen – jedoch bei den Verhältnissen, ist die Schweiz in jeder Beziehung vorzuziehen.
Reisen Sie glücklich & treffen Sie mit den lieben Ihrigen recht bald wohlbehalten wieder ein.
Stets mit Liebe & Freundschaft

Ihr
Julius Schuberth