Autograf: Universitätsbibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287
Iserlohn den 29ten April 1841.
Verehrtester Herr Capellmeister!
Durch Herrn Assesor Kessler1 erhielt ich am 27ten d. M. die angenehme Nachricht, daß Ew. Wohlgeboren die Güte haben würden, den Violinisten Herrn Julius Langenbach jetzt unter die Zahl Ihrer Schüler aufzunehmen, weshalb ich denselben veranlaßt habe, sich sofort nach Cassel zu begeben und sich unverzüglich bei Ew. Wohlgeboren zu melden.
Der junge Mann ist noch nicht 18 Jahre alt; sein sittlich untadelhaftes Betragen, sein Talent für sein Instrument und für Musik überhaupt, sein reiner und unverdorbener Sinn lassen hoffen, daß er, wenn er eine Zeitlang die würdige Leitung eines ausgezeichneten Meisters genießt, ein recht tüchtiger Musikus und die Stütze seiner Eltern werde; denn sein Vater ist ein armer Musikus, ein braver, braver Mann, der sich kümmerlich ernährt, weshalb ich in Verbindung mit mehreren Freunden sehr gern dasjenige zusammen geschossen habe, was uns zur Bestreitung der Kosten des Unterrichts und des Aufenthalts für einige Monate erforderlich schien.
Ich beehre mich, den jungen Mann Ihrem schätzbaren Wohlwollen nochmals ganz ergebenst zu empfehlen.
Mit der ausgezeichnetesten Hochachtung und Verehrung
Hülsmann
Gerichts Director.
Autor(en): | Hülsmann, Heinrich |
Adressat(en): | Spohr, Louis |
Erwähnte Personen: | Keßler, Hermann Heinrich Langenbach, Daniel Langenbach, Julius |
Erwähnte Kompositionen: | |
Erwähnte Orte: | Iserlohn |
Erwähnte Institutionen: | |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1841042946 |
[1] Möglicherweise der Landgerichts-Assessor Hermann Heinrich Keßler (vgl. Kurfürstlich Hessisches Hof- und Staatshandbuch (1842), S. 118).
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (17.05.2023).