Arnoldische Buchhandlung an Louis Spohr in Kassel

Herrn Kapellmeister Spohr in Cassel.
Dresden d. 22 April 41.

Mit Gegenwärtigen erlauben wir uns, an Ew. Wohlgeboren die ganz ergebene Frage zu richten: ob Sie nicht die Güte haben würden, uns binnen einigen Wochen für einen Fremden¹, die Partitur Ihres Oratorium: „des Heilands letzte Stunden“ gegen Nachnahme des Betrages zu Post einzusenden. Würden Sie diesem Wunsche gütigst bald entsprechen, so würden Sie dem Besteller besonders verpflichten, in dessen Namen wir es noch außerdem wagen, Ew. Wohlgeboren die gehorsamste Bitte vorzulegen: „der Partitur nur ein paar Takte von Ihrer Hand geschieben beizulegen.“ Da der Fremde die Ehre hatte Ihre sehr schätzbare Bekanntschaft 1839² in Norwich bei Aufführung obigen Oratorium zu machen, so hegt derselbe seit der Zeit den sehnlichsten Wunsch eine Autographie³ von Ihnen zu haben. Wir für unser Seits, können Ihnen die Gewährleistung geben, daß diesen Wunsch ein hoch angesehener Mann hegt, der zugleich ein tüchtiger Musikkenner ist.
Der gütigen Gewährung vorstehenden Bitten entgegensehend, haben wir die Ehre zu zeichnen

mit vollkommener Hochachtung
ganz ergebene
pr. Arnoldische Buch & Musikalien-
handlung