Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Hochverehrtester Herr!

Erlauben Sie daß ich Ihnen meinen herzlichen Dank ausspreche für das schöne, überraschende Geschenk Ihrer Mühe, für die meisterhafte musikalische Illustration meiner bescheidenen Verse; diese ist nun ein Schmuck meines Albums und soll mich immer mit Lieb’ und Dank an den freundlichen Geber erinnern.
Wäre es mir wohl erlaubt noch eine Bitte an Sie mein hochverehrtester Herr, zu richten? eine Bitte, woran die Freundschaft und – ich gesteh’ es offen – die Eitelkeit ihren Antheil haben. Ich würde nehmlich, wenn Sie nichts dagegen einwenden diese herrliche Composition meinem vieljährigen u. herzlichen Freunde Schmidt, in Wien zur Mittheilung in seinem mus. Taschenbuch Orpheus überlassen auch ihm so wie mir dadurch eine große Freude erweisen. Versteht sich, daß ihm nur eine sorgfältige Copie zuginge, indem das Original mir über Maßen werth ist.
Indem ich mich nun höftlichst entschuldige Ihnen noch eine Mühe zu verursachen wiederhole ich den Ausdruck tiefgefühlten Künstlerdankes und zeichne mit vollkommester Hochachtung
Hochverehrtester Herr Hofkapellmeister

Ihr
ergebenster
Verehrer
Draexler Manfred

Köln 24. März 841.
Kupfergasse No 14.

Autor(en): Dräxler-Manfred, Karl Ferdinand
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Lieder, Ten Kl 4hdg, WoO 103
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1841032446

Spohr



Spohr beantwortete diesen Brief am 26.03.1841.
Aus dem Antwortbrief geht hervor, dass Ferdinand David das Autograf zu Spohrs Vertonung von Dräxler-Manfreds „Räthselhaft“ überbrachte. Vermutlich begleitete Spohr die Noten mit einem Brief, dies ist jedoch derzeit nicht zu belegen.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (03.09.2020).