Autograf: Universiteitsbibliotheek Amsterdam (NL-Au), Sign. Hs. Df 249

Cassel den 15ten
Febr. 1841.

Geehrtester Freund,

Recht sehr habe ich mich gefreut, einmal wieder Nachrichten von Ihnen zu bekommen, um so mehr, da ich bey meinem Aufenthalt in London nicht so glücklich war, Sie zu treffen. Vielleicht ist mir das Geschik günstiger, wenn ich es möglich machen kann im Herbst 1842 noch einmal England zu besuchen.1 Den Antrag des Herrn Broadley nehme ich mit Vergnügen an. Ich bitte daher um recht baldige Übersendung einiger Psalmen, die Sie zur Komposition geeignet halten um mir den, der in Form und Inhalt mir am meisten zusagt, auszuwählen. Ich werde ich sogleich an die Arbeit machen können, da ich für jetzt keine größere Arbeit vorliegen habe. Ich würde wegen meiner Unkenntniß der Englischen Sprache Bedenken haben, wenn nicht meine Frau, die seit unserer Reise nach England ein sehr eifriges und erfolgreiches Studium derselben gemacht hat, mir behülflich seyn könnte. So hoffe ich denn doch diese Schwierigkeit zu überwinden.
Der Miß Horsley habe ich Ihre Grüße überbracht. Der Bruder ist seit Weihnachten in Leipzig bey Mendelssohn.
Mit der Bitte, mich Ihrer Frau Gemahlin zu empfehlen, mit herzlicher Freundschaft ganz

der Ihrige
Louis Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Moscheles, Ignaz
Erwähnte Personen: Broadley, Charles Bayles
Horsley, Charles Edward
Horsley, Sophie
Mendelssohn Bartholdy, Felix
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Psalm 128, op. 122
Erwähnte Orte: Leipzig
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1841021512

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Moscheles an Spohr, 08.02.1841.Moscheles beantwortete diesen Brief am 23.02.1841.

[1] Zur Aufführung seines Oratoriums Der Fall Babylons beim Musikfest in Norwich bekam Spohr keinen Urlaub.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (26.04.2017).