Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Prag, den 24. Nov. 1840.

Hochgeehrtester Herr Doctor und Kapellmeister!

Obgleich ich vergebens auf Ihre Antwort hoffte, so finde ich mich doch veranlaßt Sie schon wieder mit diesen Zeilen zu belästigen, bitte aber auch zugleich um Entschuldigung, wenn ich Ihre Geduld zu sehr dabei in Anspruch nehme. Von unserer letzten Prüfung will ich nur gedrängt erwähnen. Ein zahlreicheres Publikum als beim erstenmal war gegenwärtig, worunter auch der französische Violinist Ghys sich befand. Auf Contrabaß producirten sich 7 Schüler, auf Cello 5, Guittarre 7, Piano 24, Gesang 30, Flöte 5, Violine 16. Im Ganzen sehr zur Zufriedenheit des anwesenden Publicums. Von meinen Schülern spielten diejenigen welche ohne Vorkenntnisse bei mir anfingen aus Ihrer Schule, N° 14, 16 u 19. Letztere Etude sprach besonders an. Ein 12 jähriger von diesen Schülern spielte noch Variationen, die ich für ihn über ein Thema aus Norma gesetzt hatte bis in die 6te Position. Dieser Junge konnte keine Noten hat aber sehr viel Talent und erntete den meisten Beyfall. Von den größeren spielten drei N° 21 u 24. Einer N° 55 welche sehr applaudirt wurde und den Beschluß machte der letzte mit dem Duett1 in Es Dur welches Sie Preising dedicirten wenn ich nicht irre. Der Stand der Schule ist noch immer die Zahl 160. Auch dauern die Anfeindungen noch ebenso fort. Die Zahl meiner Schüler ist aber auf 30 gestiegen. Der Redacteur Haase welcher die „Bohemia“ herausgibt hatte einem Recensenten Auftrag gegeben einen Bericht über die Prüfung zu schreiben, worin er Alles loben könne, nur die Violin-Schüler solle er tadeln denn die wären schlecht gewesen. Das war für mich der beste Beweis, daß meine Leistungen Beifall fanden. Diese Rezension kam jedoch nicht zu Stande, wie es aber übrigens mit den Recensionen hier zugeht, das ist wirklich schauderhaft. Auf meine Veranlassung ist jetzt der junge Hofmann aus Sonderhausen engagirt und einen Clavierlehrer2 habe ich aus Gotha hergebracht, da die hiesigen lauter Schurken waren und entlassen sind. – Grund schrieb mir kürzlich, daß das Beste von neuer Orchester-Musik Ihre 5te Symphonie ist. Dieß glaube ich wohl, nur muß ich sehr bedauern, daß mir der Genuß ein solches Werk im Geiste des Schöpfers aufgeührt, hier nicht zu Theil wird. Ich hatte mir viel von Prag versprochen, finde aber nichts realisirt. Am Cäcilienfeste gab man hier ein Concert im Theater. Die Piecen waren: Ihre 3te Sinphonie in C, Händels Halleluja3, aus Glucks Iphigenia einige N°mern, und aus Haydens Jahreszeiten den Winter. Lauter vortreffliche Sachen, aber welche Execution?! Die herrliche Symphonie konnte man wohl kaum erkennen durch die Verstümmelung der Ausführung und doch fand sie ungemeinen Beifall, besonders der letzte Satz der so wundervoll gearbeitet ist. Die Blasinstrumente sind bei keinem Militaircorps so schlecht wie hier, 20 verkehrte Töne reichen nicht hin, die bei Horn, Flöte, Trompeten pp vorkamen. Die Violinen sind so matt und ohnmächtig, daß man gar nicht weiß was man hört, von Vortrag nach Ihrer Art ist gar nicht zu reden, das ist wirklich traurig. Aber eine herrliche Arbeit bleibt edles(???) Werk; der 1ste Satz, das Adagio mit den mächtig wirkenden Melodien auf der G Saite und das Rondo sprechen mich ungemein an. – Knop ist weg von Meiningen, ich glaube das macht eine bedeutende Lücke in der Capelle, Grund schrieb mir, daß Sie einen Geiger hinschicken, darf ich Sie, geehrtester Kapellmeister fragen ob es einer meiner damaligen Bekannten ist? Herdtmann hätte sich wohl dazu am Besten geeignet.4 Landovsky hat mich hier bei Pixis erfragt. Sonst und jetzt ist hier seit 3 Monaten erschienen, ich habe mich schon stark daran geübt, da mir noch jede Note im Gedächtniß ist, wie ich es von Ihnen hörte. Das ein ein mächtiger Eindruck, den ich im Leben nicht vergesse, nur bin ich sehr verdrießlich, daß ich hier noch nicht eins Ihrer Concerte mit Begleitung habe spielen können aus Mangel des Orchesters. Nicht einmal ein Soloquartett kann der Cellist6 ordentlich accompagniren. Nächstens giebt der Gesanglehrer5 (der übrigens nichts weniger ist) welcher hier als Regenschori u. im Institut als Professor fungirt sein Benefiz, wo ich das Concert von Grund spielen soll. Zur Begleitung habe ich so herumziehende Musikanten! – Sollte noch meine Concerteinnahme stattfinden, so spiele ich „Sonst und Jetzt“, den Jessonda-Potpourri, und mache nun eine Ihrer älteren Ouverturen aus D7, nebst einer von mir welche ich jetzt instrumentire. Ghys trat hier dreimal im Theater auf und einmal in einem Concert welches der Direktor für Unglückliche in Ungarn gab.8 Ghys ist der erste gute Mensch, den ich außer Kleinwächters hier kennen lernte. Er spielt vortrefflich, hat viel Fertigkeit und ausgezeichnete Bogenführung, wodurch er immer singt. Er hat mit mir eine Duette von Ihnen (D moll) gespielt die er nicht kannte und außerordentlich schön fand. Das D moll quatuor brillant spielt er aber auswendig mit vieler Leidenschaft. – Jetzt aber Herr Kapellmeister muß ich ein Lied anstimmen, was Ihnen wohl sehr unerwartet kommt und mich oft in die fatalste Lage bringt, es ist ein Klagelied über den Direktor, den gemeinsten und karakterlosesten – – Betrüger. Er hat seine Larve, die ich aus9 Gutmüthigkeit und Rechtlichkeit für Wahrheit nahm, abgeworfen. O wie wahr hat mein seelger Freund Kleinwächter10 geurtheilt. Meine Stellung ist die unsicherste, von alle denen der angestellten Lehrer, und dazu handelt der Direktor noch an mir wie ein Schurke. Bis jetzt hielt ich an mir und habe noch keinen ernsthaften Schritt gethan, allein da mir geistige und ernsthafte Vorstellungen nicht helfen, so frage ich Sie, geehrtester Herr Kapellmeister, wie ich da wohl am Besten handle. Er hat mich immer mit einer gleißnerischen Freundlichkeit, dem wuchernden Juden ähnlich, mit Versprechungen aller Art, mit immerwährendem Prahlen von seiner Rechtlichkeit und Einsicht hingehalten und da ich alle Menschen nach einem beurtheile, so glaubte ich diesem umso mehr da ich kein Opfer scheute, ihm aus Verlegenheiten zu helfen und in jeder Weise gefällig zu sein. Als der Gesanglehrer durchging 14 Tage vor der ersten Prüfung11, übernahm ich diesen Unterricht auch nebst dem Meinigen, um ihn aus der Verlegenheit zu helfen, durch ganze 2 Monate.12 Ich that es nicht um etwas zu verdienen, erhielt aber auch kein Wort des Dankes. Ich wurde vielfältig aufgefordert in Privathäusern zu spielen, wobei ich sogar einige sehr gute Privatstunden bekommen konnte. Er sagte, „das sind Feinde von mir, und wenn Sie hingehen so geben Sie mir einen Stich in Herz.“ Ich that es ihm zu Gefallen und ließ alles im Stich, weil er immer von Einsicht sprach. Er mußte nach Wien und übergab mir das Ganze, wodurch ich wegen ihm die größten Beleidigungen erdulden mußte, aber er rechtfertigte mich nicht. Seit vorigem December durch 10 Monate hat er mir von meinem Gehalte den ich bekomme, keinen Kreuzer gegeben. Seine Kost, die seine Nichte während seiner Abwesenheit aus Sparsamkeit so schlecht machte, daß ich sie oft nur zur Hälfte essen konnte, hat er mir mit schmutziger List für 8 fl. C.M. aufgehängt, indem er mir sagte ich möchte mich auf seine Rechtlichkeit verlassen, und gab mir durchaus keinen Preis an bis ich einen Monat da gegessen hatte, dann nahm er für Kost und 1 Tasse Kaffee, 10 fl. damit der ganze Gehalt von ihm darauf gieng. Ich fügte mich in Alles, weil er immer mit seiner Einsicht, und was er mir alles zuwenden wolle, bei der Hand war. Doch er speiste mich nun immer mit Schrecken(???) in meiner Gegenwart bei allen Leuten ab. Durch Zufall erfuhr ich dann daß er dem Flötisten13 die Kost und Frühstück für 6 fl. giebt, er dachte wahrscheinlich weil ich mehr bekomme so mußte er auch mehr von mir nehmen. Einigemale kam ich in Geldverlegenheiten, denn alle Schüler sind arm und Bettelvolk, so daß ich an jedem Monat immer 3 fl. C.M. einbüße, und das Geld immer bis zur Mitte des Monats eincassiren muß. Ich bat ihn um meine Gage, allein ich erhielt die Antwort, er habe jetzt kein Geld. Hätte ich keine Privatstunden, so hätte ich mir für Zeiten aufnehmen müssen. Allein das ist noch das wenigste. Er hat die Schüler alle voraus zahlen lassen, so daß ich erst am Ende des Monats von jedem Geld bekomme, denn das Erste steckt er ein. Es sind nun an 17 Schüler, die wohl glaubten man könne hier Walzer lernen, am Ende des Monats, ohne zu zahlen weggeblieben, und ich hatte nichts von ihnen und keine Entschädigung vom Direktor, und er hat mich doch auf das Schulgeld angewiesen. Dem hiesigen Lehrern zahl er auf den Tag ihren Gehalt, weil sie sonst in der ganzen Stadt raisoniren, kurz alle Schufte die befriedigt er, aber ein rechtlicher Mensch ist hier ein Schaf unter den Wölfen. Jetzt aber mach er es nur gar zu bunt, nemlich ich muß 2 Kfter Holz bekommen und auch 10 Pf Lichte. Als ich kam, sagte er: Sie können damit nicht reichen, und ich gebe Ihnen für 2 Zimmer was Sie brauchen. Er bekümmert sich aber um das alles nicht, sondern überläßt das seiner Nichte14, eine 30jährige Jungfrau von dem boshaftesten Character! Diese schien mich nun vor allem auszunehmen zu wollen, nicht genug, sie weihte mich auch in Geheimnisse Ihres Onkels ein, und klagte dabei über ihr Schicksal, und verlangte Theilnahme von mir als Hausfreund, die ich natürlich nur mit größter Vorsicht und Zurückhaltung bezeugen konnte. Sie regiert das ganze Institut und ihren – Onkel den Direktor mit. Bis dahin gieng es so leidlich, doch gewahrte ich, daß sich ihre vorgebliche Freundschaft in eine altjüngferliche Zärtlichkeit verwandelte, wozu ich natürlich keinen Schritt näher wie sie es vielleicht verlangte, sondern einen Schritt zurücktrat, da ich weiß, daß dergleichen Geschöpfe nur allzu leicht in die Fußtapfen von Potiphars Weib treten. Von dieser Zeit an spüre ich ihren geistigen Einfluß bei ihrem Onkel, denn ich ziehe mich ganz zurück, währendedem ich sonst viel bei ihm war. Es wird Ihnen leicht begreiflich sein, geehrtester Herr Capellmeister, daß ich nicht Lust habe Joseph’s Rolle bei dieser Xantippe zu speilen, die 10 Jahre älter (und halbpucklicht obendrein) ist als ich. Jetzt also hat sie die Herausgabe des Holzes und Licht, natürlich jmuß ich da oft im Kalten sitzen, und miein Lehrzimmer wird bis jetzt noch nicht geheizt, so daß ich in Folge des 3stündlichen Unterrichts in dieser Kälte, starken Schnupfen und Kopfweh bekam. Ich trat daher ernstlich auf, denn alle Lehrzimmer werden schon den halben Monat lang geheizt. Das half aber nur auf ein paar Tage. Heute hatte ich wieder einen Auftritt deßhalb mit ihm, wovon das Resultat war, daß er das Lehrzimmer nicht heizen könne, denn er hätte mir nur ein Zimmer versprochen, ich könne also die Schüler in mein kleines Zimmer nehmen. Dieses ist nicht größer als Ihr Arbeitsstübchen und wird durch einen halben Ofen von meinem Nachbar geheizt. Um Ihnen aber den rechten Begriff von seiner Rechtlichkeit zu geben diene Folgendes. Es kam vor 4 Wochen ein Geiger namens Erlanger aus Frankfurt am M. mit seiner Frau, die Clavierspielerin ist. Derselbe wollte nach Wien und kam durch Zufall zu dem Direktor. Dieser überredete ihn und stellte ihm das Ehrenvolle vor in Prag gespielt zu haben, er möge doch nur Concert im Institut geben, er wolle ihm das Local umsonst dazu überlassen. (Das war aber Speculation, denn er glaubt die Leute würde sich hergewöhnen, wenn ein Fremder ihm Neugierde reizt, denn wenn wir Concerte geben ist nie ein Publikum da) Erlanger läßt sich überreden und überläßt den Bericht u das Arrangement. Das Concert findet statt und es kommen keine oder sehr wenig Leute.15 Moscheles16 und Tomascheck waren aber anwesend. Der Direktor macht Erlanger die Rechnung für Unkosten auf 17 fl. C.M. Als Erlanger eines Morgens kömmt sieht er die Rechnung über die gedruckten Concertzettel und bemerkt daß die Zahl (8) so aussieht (17). Er nimmt sie ohne ein Wort zu sagen geschwinde weg. Der Direktor spricht: „Es war eine 9 und ich habe eine 8 daraus gemacht.“ – Erl. geht in die Druckerei und fragt „was kosten meine Zettel?“ Antw 6 fl. „Geben Sie mir eine Quittung“ er erhält sie. „Jetzt schreiben Sie (zu dem Druckereibesitzer der von nichts wußte) unter diese Quittung; „eine gleiche Rechung hat H. Dir. Kinderfreund erhalten.“ Diese Quittung und die verfälschte hat Erlanger in der ganzen Stadt herumgetragen, und das gab natürlich ein großes Gerücht!18 Viele Leute bei denen die Supscriptionsliste war, haben gesagt, „in einen andern Saal gehen wir, nur nicht zu Kinderfreund. Bei mir war immer sein zweites Wort: Alles, was bei mir ist bekömmt Glanz und Ruf.“ gewiß sehr bescheiden. Ich habe nun bereits 15 Monate gearbeitet und keine Concert-Einnahmen erhalten, wohl aber giebt er jetzt dem Gesangslehrer, der ein hiesiger Schulmeister von ihm aber zum Professor gemacht ist, und erst 5 Monate gearbeitet hat, ein Concert. Bei der Stimmung des Publikums würde ich höchstens von einigen Fürsten durch persönliche Supscription ein paar Gulden erbetteln, allein dazu bin ich zu stolz, und dann müßte ich erst ihm noch die Hälfte geben, folglich käme es ihm zu mir das Concert zu versorgen, da es zu meiner Gage gehört, allein ich verzichte nun schon darauf. Seine Ungerechtigkeit ist nicht zu beschreiben, wenn man nicht wüßte daß er ein Jude war, von dem ihm alle Schacherei und schmutzige Betrug anhängt. So sollen ihm einige von meinen Schülern deren Eltern etwas wohlhabend sind, jährlich noch exta 6 fl. C.M. zahlen, das thut natürlich keiner und er schickt sie weg, ohne dafür zu sorgen daß ich erst das Honorar bekomme. Wenn man nicht unter solchen schlechten Menschen erzogen ist, und nichts als Rechtlichkeit im strengsten Sinne gewöhnt ist, wie dieß der Fall bei mir war, da ich an meinem Onkel gewiß ein Muster zum Vorbild hatte, so kränkt einen das, und stört die innere Ruhe auf das Nachtheiligste. Doch habe ich Gottlob viel Lust zur Arbeit und bin thätig, so daß mir die Arbeit die Grillen verscheucht. Immer kann es ja wohl auch nicht so bleiben, und findet sich unter dieser Zeit nichts Anderes so bin ich schon gezwungen auszuhalten, wenn aber das Stündlein schlägt, dann brech ich auch vor Sonnenaufgang auf. Ich geniße Gottlob die Achtung aller Menschen hier schon dadurch, weil ich meine Pflicht auf das strengste erfülle und mir kein Sandkorn Unrecht zu Schulden kommen lasse. Ich weiß nicht ob ich Ihnen schon mittheilte welches vortheilhafte Anerbieten ich hatte, als ich von Cassel aus meinen Onkel19 am Rhein besuchte. Seinem Sohn20 der auch bei Ihnen Unterricht hatte, war von Schott’s Söhne in Mainz ein Platz in Metz als Musikdirektor angetragen, der mit der Stelle des ersten Geigers am Theater verbunden war und 7000 Franks trug, allein mein Neffe wurde von seinen Eltern nicht dazu gelassen ihn anzunehmen. Ich sollte nun diese Stelle annehmen an seiner Statt, und hätte gewiß nicht gezögert, wenn nicht 2 Puncte gewesen wären, nemlich: Ich glaubte, als rechtlicher Mann den Direktor nicht im Stiche lassen zu dürfen, aber noch weit wichtiger war mir, Sie geehrter Herr Kapellmeister nicht zu compromitiren, welche doch geschehen wäre, wenn ich nach Metz gieng. Allein Sie hatten mich als Mensch und Künstler empfohlen, wofür ich Ihnen noch herzlich danke und danken werden, deßhalb folgte ich auch der Stimme meines Gewissens, und habe Ihre Empfehlung bis zur Stunde noch gerechtfertigt; denn ich fragte selbst beim ersten Auftritt den Direktor, ob er nicht zufrieden mit mir sey, oder mit meinen Leistungen, worauf er mir selbst sagte, daß er ja stets mich vor allen in dieser Beziehung vorzöge, und durchaus nicht das Geringste gegen mich habe; hierdurch bat ich ihn zu handeln, daß auch ich Ursache haben möge mit ihm zufrieden zu sein; allein bei diesen Menschen ohne Charakter und Consequenz ist alles leerer Schall. Es ist hier die bösartigste Nation die ich je kenne. Sehr um Verzeihung muß ich bitten, geehrtester Herr Kapellmeister, Sie so sehr mit diesen Zeilen zu belästigen, doch haben Sie Nachsicht mit einem jungen Mann der Ihnen Alles dankt und Sie als seinen Vater verehrt und liebt.
Mit dieser Versicherung schließe ich hochachtungsvoll als

Ihr
dankbarster Schüler
W. Happ.

Die Frau Doctor Kleinwächter21 und der alte Herr K.22 tragen mir herzliche Grüße auf.



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Happ an Spohr, 17.07.1840. Spohrs Antwortbrief ist derzeit verschollen.

[1] Op. 39.2.

[2] Gustav Schreiber (vgl. „Prag“, in: Allgemeiner musikalischer Anzeiger 12 (1840), S. 51; „Prag“, in: Allgemeine musikalische Zeitung 42 (1840), Sp. 581f., hier Sp. 581; „[Wir erfahren von Herrn Kinderfreund]“, in: ebd., Sp. 773).

[3] Aus The Messiah.

[4] Vgl. Spohr an Eduard Grund, 01.10.1839.

[5] Joseph Negedty.

[6] Johann Kazatel

[7] Vermutlich zu Die Prüfung.

[8] Vgl. Z.17., „Prag“, in: Allgemeine musikalische Zeitung 42 (1840), Sp. 812-815, hier Sp. 813f.

[9] „aus“ über der Zeile eingefügt.

[10] Louis Kleinwächter.

[11] Robert Volkmann berichtet dazu selbst in einem Brief an Robert Schumann, 04.03.1840: „Morgen reise ich nach Szemeréd bei Pest, wo ich bei der Gräfin von Stainlein unter sehr günstigen Bedingungen als Musiklehrer angestellt bin. Ich habe es da viel besser als hier; es wird mir recht leicht ums Herz sein, wenn ich meine Professur niedergelegt habe; denn es ist etwas Schreckliches, Professor zu sein, man denkt da immer, zwei Zigarren kaufen zu können, wo man doch nur eine bezahlen kann. Ich bin übrigens nicht fortgeschickt von hier […]“ (Briefe von Robert Volkmann, hrsg. v. Hans Volkmann, Leipzig 1917, S. 1f., hier S. 2).

[12] Vgl. „Prag“, in: Allgemeine musikalische Zeitung 42 (1840), Sp. 581f., hier Sp. 581.

[13] Joseph Küttel.

[14] Noch nicht ermittelt.

[15] Zu den beiden(!) Konzerten am 27.10. und 01.11.1840 vgl. Z. 17., „Prag“, in: Allgemeine musikalische Zeitung 42 (1840), Sp. 1033f.und 1052ff., hier Sp. 1053; B.St., „Zwei Konzerte im Saale des Kinderfreund’schen Musikinstituts“, in: Ost und West (1840), S. 418.

[16] Zu Moscheles Anwesenheit in Prag vgl. „Prag“, in: Allgemeine musikalische Zeitung ebd., Sp. 1034.

[17] Hier eine aus „6“ korrigierte „8“.

[18] Eine Nachhall findet sich in der Besprechung eines weiteren Konzerts: „Herr Erlanger hat einerseits betrübende, nicht auf Musik bezügliche Erfahrungen gemacht […]“ (B.St., „Konzert in Prag“, in: Ost und West (1840), S. 445f., hier S. 446).

[19] August Bärwolf.

[20] Wilhelm Bärwolf.

[21] Friedrike Kleinwächter.

[22] Ignaz Kleinwächter.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (27.01.2022).