Autograf: Universitätsbibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287
Hochverehrtester Meister!
Seit 8 Tagen bin ich sehr leidend, dies die Ursache, daß ich noch nicht die Ehre haben konnte, Ihnen persönlich meinen herzlichen Willkomm zu bringen, auch konnte ich noch keiner Probe beiwohnen, weil mein Leiden in den Nerven steckt.
Schon geht es ins 9ten Jahr, daß ich Sie nicht gesehen, u freue mich dessen außerordentlich daß dies jetzt geschehen kann.1 H. Schmettermeyer hat mich Ihnen am Weihnachtstag 1831 aufgeführt, als ich auf der Reise von Wien nach Münster begriffen war.
Von der dann erschienenen Biographie Beethovens erlaube ich mir Ihnen hier ein Exemplar zum Zeichen meiner hohen Verehrung zuzuschicken. Ihr Nahme erscheint darin von meinem lieben Freunde urkundlich selbst aufgezeichnet, Seite 90.2 Indem Ihrer großen Strapatzen worüber, u mein Kopf wieder beßer ist, hoffe ich, daß ich doch das Vergnügen werde haben können, ein Halbstündchen mit Ihnen zu conversiren. Bis dahin habe ich die Ehre mit wahrer Hochachtung mich zu zeichnen
Ihr
ganz ergebenster
A. Schindler.
den 6. Juny 1840.
Autor(en): | Schindler, Anton |
Adressat(en): | Spohr, Louis |
Erwähnte Personen: | Beethoven, Ludwig van |
Erwähnte Kompositionen: | |
Erwähnte Orte: | |
Erwähnte Institutionen: | |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1840060643 |
[1] „daß dies jetzt geschehen kann.“ über der Zeile eingefügt. – Ein persönliches Treffen kam drei Tage später zustande (vgl. Marianne Spohr, Tagebucheintrag, 09.06.1840).
[2] Anton Schindler, Biographie von Ludwig van Beethoven, Münster 1840, S. 90.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (05.04.2023).