Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Gandersheim den 18ten Mai 1840.

Hochwolgeborner Herr!
Hochverehrtester Herr Kapellmeister!

Tief gerührt von Ihrer unendlichen Güte, die ich werde erwarten dürfen, mehr als ich mich würdig genug hielt, sage ich Ihnen im Voraus meinen herzlichsten und freudigsten Dank. Stets werde ich bemüht sein durch Eifer und Fleiß Ihnen Freude und Ehre zu machen und nie werde ich aufhören Sie zu verehren und dankbar zu sein.
In der Hoffnung, dass Sie es genehmigen wenn ich statt im August zu Anfange September nach Kassel komme, habe ich, besonders auf Zurede des Herrn Medizinalrath1 einen Antrag des Hr. Musikd. Schumann, im Theater u Orchester am Bade zu Helmstädt für die Monathe Juni, Juli u August als 1ster Violinist mitzuwirken, unter recht guten Bedingungen angenommen. In der Zeit Ihrer Anwesenheit in Gandersheim hoffe ich aber Urlaub zu erhalten, um sie begrüßen und Ihnen meinen heißen Dank persönlich abstatten zu können.
In Cassel gedenke ich dann so lange zu bleiben, als Sie hochverehrtester Herr Kapellmeister für gut und nöthig erachten, da meine Eltern sich durch Ihre große Güte bewogen gefunden haben, ihre Unterstützung nach Kräften zuzusagen.

Mit tief gefühlter Verehrung und Hochachtung empfiehlt sich Ihrem ferneren Wohlwollen
Ihr unterthänigster
F. Böhme

Autor(en): Böhme, Ferdinand
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Schumann (Musikdirektor in Helmstedt)
Spohr, Carl Heinrich
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Gandersheim
Erwähnte Institutionen: Orchester <Helmstedt>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1840051840

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf einen derzeit verschollenen Brief von Spohr an Böhme. Das nächste Schriftstück dieser Korrespondenz ist Spohrs Zeugnis für Böhme, 02.02.1842.

[1]  Spohrs Vater Carl Heinrich Spohr praktizierte als Bezirksarzt in Gandersheim.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (22.09.2020).