Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Ich sende Ihnen, Verehrtester! hier die sechs berathenen und genehmigten Diplome für gefällige Unterschrift, und bitte, solche mit umgehender Post mir wieder zurückkomen zu lassen.
Auf Ihre Simfonie habe ich immer noch vergebens gewartet: Sollte Haslinger sie noch nicht versandt haben? –
Vor Kurzem sandte ich Ihrer Intendanz auch den Text meiner Beatrice, von Kastner componirt: Könnten und möchten Sie wohl Ihres für deren Annahme thun? Ich wäre glücklich, die Oper bald unter Ihrer Direction aufgeführt zu wissen. Ich lasse Ihrer Intendanz eine Abschrift der Partitur um jedes honette Honorar, das sich mir bietet, blos um jene Gunst zu erringen. Ich bin vom Componisten authorisirt dazu.
Kürzlich hörte ich Ihr herrliches Nonett hier.
Vielleicht habe ich in diesem Sommer das Vergnügen, Ihnen meine persönliche Aufwartung zu machen.
Herrn Hauptmann sollten Sie doch zu einem Zeitungsbeitrage veranlassen.1
Ihrer lieben treuen Frau, die meinem Polyphonomos2 so viele Ehre erweist, alle Versicherungen meiner Verehrung, und an Sie noch die Bitte, immer gewogen zu bleiben

Ihrem
Schilling

Stuttgt 2/4 40.



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Schilling an Spohr, 22.02.1840. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Schilling an Spohr, 11.04.1840.

[1] Wohl zu Jahrbücher des deutschen National-Vereins für Musik und ihre Wissenschaft.

[2] Gustav Schilling, Polyphonnomos oder die Kunst, in sechsunddreißig Lectionen sich eine vollständige Kenntniß der musikalischen Harmonie zu erwerben. Ein Lehrbuch zugleich zur Weckung und Förderung einer ächten musikalischen Bildung, Stuttgart 1839.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (03.09.2021).