Autograf: Universitätsbibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Wohlgeborener,
Hochgeehrtester Herr!

Es ist mir und dem ganzen Unternehmen für London Alles – Alles daran gelegen daß Sie meine Bitte in Erfüllung bringen ich bin daher so frei das hierzu nothwendige wieder zurück gehen zu lassen. Es soll mit der Production gewartet werden bis es Ihnen gelegen war das Ganze zu gestalten und nöthigenfalls würde ich hier so lange zurückbleiben bis ich Ihre Gestattung mitzunehmen im Stande wäre. Noch einmal: es ist uns Alles daran gelegen!!!
Befehlen Sie ganz mit mir, wenn ich für Sie oder einen Ihrer Freunde in London dort selber dienlich mich bezeigen könnte, Sie kennen ja meine Bereitwillkeit1 von Breslau.
Insofern Sie nicht wollen, wird das Terzett2 – (ich bemerkte dasselbe in meinem letzten Briefe für den 2ten, da es doch erst im 3ten Act gesungen wird) nur gerade ohne Reprise gesungen.
Insofern Sie daher sich nicht von Ihren überhäuften Berufsgeschäften abzumüssigen im Stande sind, wird gern bis nach Ostern auf vorbeschriebene Weise gewartet.
Schließlich bemerke ich noch daß das St James Theater – in der Nähe des neuen königlichen Pallastes gelegen (Picadelli) – unter die Protection des Prinzen Albert, Gemahl der Königin Victoria, gekommen ist.
Sehnsuchtsvoll meiner Bitte Gewährung hoffend habe die Ehre mit größter Hochachtung zu verbleiben

Ew Wohlgeboren
ganz ergebenster
JWEhlers
Pr. d. Gesanglehre

Mainz den 12ten März
1840.

Autor(en): Ehlers, Wilhelm
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Albert Großbritannien, Prinzgemahl
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Jessonda
Erwähnte Orte: Breslau
London
Erwähnte Institutionen: Nationaltheater <Mainz>
St. James Theatre <London>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1840031246

Spohr



Der letzte Brief dieser Korrespondenz ist Ehlers an Spohr, 03.03.1840.

[1] Sic! Zur Verwendung von „Bereitwillkeit“ vgl. Robert Byr, Mit eherner Stirn, Bd. 4, Berlin 1868, S. 144.

[2] „Auf laßt die Fahnen“ aus Jessonda.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (18.11.2024).