Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287
Verehrtester Herr u Freund!
Mit diesem erhält auch Ihre Intendanz anbeiliegenden Operntext. Es liegt natürlich mir sehr daran, daß die Oper in Deutschland womöglich zunächst unter Ihrer Direction gegeben wird, und bitte Sie deshalb dringend, sich für deren Annahme dort zu verwenden. Kastner wie ich würden Ihnen sehr dankbar dafür seyn, und ich – kann wohl sagen – zähle fest auf Ihre Güte. Unsere Bedingungen sind die billigsten; was Ihre Intendanz geben kann für ein Abschrift der Partitur, ist uns recht, lediglich aus Rücksicht auf erwähnten Wunsch. Die Composition ist in (für mich leider) dem jetzt beliebten Style gehalten, aber immerhin effektvoll und wird sicher der Menge sehr gefallen. In Carlsruhe ist die Oper angenommen1, aber – wie gesagt – liegt mir unendlich viel daran, daß sie zuvor unter Ihrer Leitung in die Oeffentlichkeit kommt. Besetzung ist leicht, und die Rollen alle dankbar, so daß sie die Sänger gern singen werden.
Sie glauben(???), daß ich mich Ihrer Protection gewiß halte, und bin stets Ihr
wärmster Anbeter
Schilling.
Stuttgart 22/2 40
In Eile.
Autor(en): | Schilling, Gustav |
Adressat(en): | Spohr, Louis |
Erwähnte Personen: | Kastner, Johann Georg |
Erwähnte Kompositionen: | Kastner, Johann Georg : Beatrice |
Erwähnte Orte: | |
Erwähnte Institutionen: | Hoftheater <Karlsruhe> Hoftheater <Kassel> |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1840022244 |
Der letzte erschlossene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Schilling, bis 13.05.1839. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Schilling an Spohr, 02.04.1840.
[1] Die Inszenierung in Karlsruhe scheiterte (vgl. Hermann Ludwig, Johann Georg Kastner. Ein elsässischer Tondichter, Theoretiker und Musikforscher. Sein Werden und Wirken; Leipzig 1886, S. 290f.).
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (05.08.2021).