Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Münster d 27ten Dezember 1839.

Wohlgeborner
Geehrtester Herr Capellmeister!

Es war schon lange her der innigste Wunsch meines Herzens, diese Zeilen an Sie zu richten. Sie wissen es, das Vaterherz ist immer besorgt für die Seinen und vergißt sie nicht, wenn sich auch in der Ferne leben. Zwar ich ich sehr wohl, daß mein Sohn unter der Leitung des ersten deutschen Tonkünstlers durchaus sein Ziel nicht verfehlen kann und daß Sie ihm gleichsam ein zweiter Vater sind, und doch vernähme der Vater so gerne von Ihnen ein Zeugniß über den Fleiß und das sittliche Betragen des Sohnes. Fleiß und Sittlichkeit kann ihn nur zum Ziele führen. Sie werden daher verziehen daß ich diese innige Bitte an Sie stelle. Mein Sohn schreibt mir, der Herr Capellmeister habe sich gegen ihn zufrieden geäußert, was mir natürlich die größte Freude machte; möge Ihre Aussage dieselbe vermehren. Mein Sohn findet sich höchst glücklich bei Ihnen, das beweisen seine Briefe.
Zum Schlusse nehme ich mir die Ehre, dem hohen Gönner nebst werther Familie beständiges Wohlergehen und ein höchst glückliches Neujahr von Herzen zu wünschen.
In Hoffnung einer geneigten Erfüllung meiner Bitte unterzeichnet mit der größten Hochachtung
Ew. Wohlgeboren

ergebener
F. Müller.

Autor(en): Müller, F.
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Müller, Anton (Münster)
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Kassel
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1839122740

Spohr



Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Müller an Spohr, 23.11.1840.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (11.02.2022).