Autograf: Universiteitsbibliotheek Amsterdam (NL-Au), Sign. HSS-mag.: 91 Fu 3

Cassel den 23sten
November 1839.
 
Hochgeehrtester Herr und Freund,
 
Der Überbringer dieses, der durch mich in Ihre Bekanntschaft eingeführt zu werden wünscht, ist Herr Grenzebach von hier, ein junger talentvoller Künstler, Schüler von Alois Schmidt. Er ist ein musterhafter Clavierlehrer und hat sich mit Glück in der Komposition versucht. Besonders gelungen sind seine zahlreichen Lieder, von denen auch bereits eine Sammlung bey Breitkopf & Härtel gestochen ist. Daß der Prinz nicht erlauben wollte, daß eine komische Oper, die er ohnlängst geschrieben hatte auf unserm Hoftheater gegeben werden durfte, ohnerachtet die Theaterdirection sich dafür verwandt hatte, scheint ihn von hier wegzutreiben.1 Seine Schüler sehen ihn höchst ungern abziehen. Sollten Sie ihm in etwas behülflich seyn können, so bitte ich sehr darum und bin zu allen ähnlichen Gegendiensten von Herzen bereit.
Mit wahrer Hochachtung und Freundschaft ganz
 
der Ihrige
Louis Spohr

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Reissiger, Carl Gottlieb
Erwähnte Personen: Grenzebach, Ernst
Erwähnte Kompositionen: Grenzebach, Ernst : Lieder, Sgst Kl, op. 22
Grenzebach, Ernst : Eine Nacht in Smyrna
Erwähnte Orte: Kassel
Erwähnte Institutionen: Hoftheater <Kassel>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1839112313

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Reissiger an Spohr, 02.04.1839. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Reissiger, 15.05.1845.
 
[1] Vgl. „Kassel. Mitte November“, in: Allgemeine musikalische Zeitung 41 (1839), Sp. 1001-1004, hier Sp. 1004.
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (18.05.2017).