Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

an Herrn
Herrn Louis Spohr
Capelmeister zu
Cassel
Allemagne1


27 Osnaburg Street
Regents Park
den 15ten December
1839.

Hochgeschätzter Herr,

In unserer letzten Versammlung der Philharmonischen Directoren las ich ihnen2 Ihren liebenswürdigen Brief vor. Es war damal entschieden Ihnen dreysig Pfund Sterling für die Erlaubnis der Aufführung Ihrer Historische Symphonie anzubiethen; in der Hoffnung das Sie damit zufrieden seyn werden. Oder(?) für eine Jahrzeit bis dem Monath Julius 1840. Wenn Sie die Partitur wieder brauchen, so schicken wir sie Ihnen gleich nach dem letzen Concerte zurück; doch wenn sie Ihnen nicht nötig wäre, werden wir sie sehr gern für unsere Bibliotek behalten.
Sie können sich über mich gewiß verlassen Ihnen den Ausschlag der ersten Aufführung zu melden. Unsere Probe wird nicht vor dem Monath Februar statt haben. Die mitglieder werden sehr erkenntlich werden für Ihre Ehren-Bezeugung diese Symphonie der Gesellschaft zu gewinnen.
Seit etlichen Tagen ist sie (die Partitur)3 uns erreicht, und ich habe sie selbst4 nur einmahl durchgelesen; sie scheint mir ganz prächtig, die Wirkung muß sehr schön seyn, weil sie so frey und kräftig componirt ist.
Warum erhalten wir nicht Ihre 4te Symphonie5?, wir haben sehr oft an Herrn Haslinger in Wien geschrieben, auch durch Gelegenheiten verschiedener Musik-Handlungen und6 sie ist noch7 nicht gelungen. Ich sie noch herausgegeben?
Herr Cramer, so wohl als die andern Directoren empfehlen sich Ihnen
und verbleib’ ich

Ihren Aufrichtigem Freund
Cipriani Potter

Autor(en): Potter, Cipriani
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Cramer, François
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Historische Sinfonie, op. 116
Spohr, Louis : Die Weihe der Töne
Erwähnte Orte: London
Erwähnte Institutionen: Philharmonic Society <London>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1839111543

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf einen derzeit verschollenen Brief von Spohr an Potter. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Potter an Spohr, 09.02.1840.

[1] Auf dem Adressfeld befindet sich rechts oben der Poststempel „G . P / PAID”, auf der Rückseite befindet sich der Stempel „LONDON / 16 / DEC / 1833” sowie drei weitere, stark verwischte Stempel.

[2] „ihnen” über der Zeile eingefügt.

[3] „(die Partitur)“ über der Zeile eingefügt.

[4] „selbst“ über der Zeile eingefügt.

[5] Die Weihe der Töne.

[6] „und“ über der Zeile eingefügt.

[7] „noch“ über der Zeile eingefügt.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (06.04.2023).