Autograf: Hessisches Staatsarchiv Marburg (D-MGs), Best. 300 Nr. B 24/19 [Bestellung des Hofkapellmeisters Spohr (1821-1859)], Bl. 41f.
Druck: Horst Heussner, Die Symphonien Ludwig Spohrs, Phil. Diss. Marburg 1956, Anhang, S. 39f.

An Kurfürstliche Hoftheater-Direction
in
Hessen-Cassel
Germany.0
 
 
London, den 13ten Sept.
1839
 
Kurfürstliche Hoftheater-Direktion,
 
Auf das Schreiben Kurfürstlicher Hoftheater-Direktion vom 5ten dieses, welches soeben in meine Hände gekommen ist1, habe ich die Ehre zu erwidern, daß das Musikfest in Norwich, dessen Direktion zu übernehmen, Sr. Hoheit mit allergnädigst gestattet hat, den 17ten Abends seinen Anfang nimmt und den 20ten Mittags endet. In der Nacht dieses Tages werde ich schon nach London zurückkehren, um mit dem nächsten Dampfboot, welches den 22sten nach Antwerpen abgeht, abreisen zu können2. Obgleich ich nun, um dem Befehl Sr. Hoheit möglichst nachzukommen, die weitere Rückreise fortwährend beschleunigen werde, so kann ich vor dem 28sten oder 29sten doch nicht in Cassel eintreffen.3 Als ich Sr. Hoheit um die allergnädigste Erlaubnis bat, einige Tage früher abreisen zu dürfen, weil ich nach unserem Repertoire bis zum Sonnabend, dem Beginn des mir allergnädigst bewilligten Urlaubs, keine Theaterarbeiten mehr hatte, so konnte ich damit auf das Ende meines Urlaubs nicht verzichten, da die Tage des Musikfestes ja schon unwiderruflich fixiert waren. Dies ist es, was ich Sr. Hoheit untertänigst vorzustellen Kurfürstliche Hoftheater-Direktion ergebenst bitte, der ich mit vollkommenster Hochachtung unterzeichne
 
Kurfürstlicher Hoftheater-Direktion
ergebenster
Louis Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Hoftheater
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Antwerpen
Kassel
London
Norwich
Erwähnte Institutionen: Norfolk and Norwich Triennial Festival
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1839091313

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Kurfürstliche Theaterdirektion, 05.09.1839.
 
[0] [Ergänzung 08.07.2022:] Auf dem Adressfeld befindet sich rechts oben der Poststempel „PAID / *SP13 / 1839“, auf der Rückseite des zusammengefalteten Briefumschlags der Stempel „LONDON / 13 / SEP / 1839“ sowie vier weitere Stempel.
 
[1] Spohr erhielt diesen Brief bereits am Vorabend (vgl. Marianne Spohr, Tagebucheintrag 12.09.1839).
 
[2] Vgl. Marianne Spohr, Tagebucheintrag 22.09.1839.
 
[3] Spohr kehrte am 28. nach Kassel zurück (vgl. Marianne Spohr, Tagebucheintrag 28.09.1839).
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (14.12.2018).