Autograf: Universitätsbibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 2° Ms. mus. 1500[Sp. 75,38
Inhaltsangabe: Katalog einer Autographen-Sammlung bestehend aus wertvollen Musik-Manuskripten und Musiker-Briefen sowie aus Autographen von Fürsten, Staatsmännern und Kriegsleuten, Dichtern, Gelehrten, Künstlern und Frankfurter Persönlichkeiten aus den Nachlässen des Kapellmeisters Georg Eduard Goltermann, des Kapellmeisters und Senatsmiglieds der Kgl. Academie der Künste Professors Albert Dietrich, sowie Sr. Excellenz (= Auktions-Katalog Liepmannssohn 38), Berlin 1909, S. 100
Beleg: Autographen. Auktion am 17. November in Marburg (= Katalog Stargardt 510), S. 39

Sr. Wohlgeb
Herrn J.M. Dunst
Buch- und Musik-Hand-
lung in
Bonn.0
 
 
Cassel den 2ten
August 39.
 
Wohlgeborener Herr,
 
Nach der Rückkehr von einer Ferienreise1 finde ich Ihr geehrtes Schreiben vom 6ten Juli vorliegen und beeile mich, es zu beantworten. Recht gerne werde auch ich einen Beytrag zur Ihren Rhein-Sagen in einem Liede leisten, doch ist es mir vor meiner Rückkehr aus England2, wohin ich Anfang September auf 4 Wochen gehe, nicht möglich. Auch muß ich mich erst in der, von Ihnen bezeichneten Gedichtsammlungen nach einem passenden Text umsehen3; da die mir mitgetheilten Gedichte sich nicht wohl zur Komposition eignen. Sobald ich ein Lied geschrieben habe, werde ich es Ihnen einsenden. Hinchsichtlich des, mir zur Einsicht mitgetheilten 1sten Bandes bitte ich gelegentlich zu bestimmen, an welchen der hiesigen Buchhändler ich ihn4 abgeben soll.
Hochachtungsvoll
 
Ew. Wohlgeb
ergebener
Louis Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Dunst, Johann Michael
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Lieder, Singst Kl 4hdg, WoO 102
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1839080226

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Dunst an Spohr, 06.07.1839. Spohrs Begleitbrief zu seiner Sendung des Lieds ist derzeit verschollen.
 
[0] [Ergänzung 10.01.2022:] Auf dem Adressfeld befindet sich rechts oben der Poststempel „CASSEL / 2 / 8 / 1839“, links über dem Adressfeld der Stempel „COBLENZ / 4 / 8 / [???] 8 M“, links unter dem Adressfeld der Stempel „4 / 8“.

[1] Reise nach Pyrmont, Holzminden, Gandersheim und Catlenburg (vgl. Marianne Spohr, Tagebucheinträge 16.-29.07.1839).
 
[2] Reise zum Musikfest in Norwich, wo Spohr unter anderem sein Oratorium Des Heilands letzte Stunden dirigierte (vgl. Marianne Spohr, Tagebucheinträge 03. - 28.09.1839).
 
[3] Schließlich ließ sich Spohr direkt durch den Dichter Ludwig Wihl mehrere Gedichte zur Auswahl schicken (vgl. Wihl an Spohr, 25.08.1839).
 
[4] Hier gestrichen: „es”.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (20.05.2016).