Autograf: nicht ermittelt
Druck 1: [Eduard von] Lannoy, „Spohr‘s historische Symphonie“, in: Allgemeine Theaterzeitung 35 (1842), S. 261 (teilweise)
Druck 2: Ders., dass., Allgemeine Wiener Musik-Zeitung 2 (1842), S. 121 (teilweise)
Inhaltsangabe: „Concerten-Kalender“, in: Sammler 34 (1842), S. 171

Vor meiner Reise nach England hoffe ich noch eine Arbeit zu vollenden, die mich jetzt sehr beschäftigt. Es ist dieß die sechste Symphonie. Ich nenne sie eine historische und schreibe die vier Sätze im Zeitgeschmack der Jahr 1730, 1770, 1800 und 1840. Das erste Allegro in der Weise der Bach-Händel‘schen Periode, das Adagio in den von Haydn und Mozart, das Scherzo à la Beethoven und das Finale in der neu romantischen! Der erste Satz, bestehend in einer Einleitung Grave, einer breiten Fuge, Allegro, unterbrochen von einem Pastorale in 12/8 Tact, welches unerwartet wieder in die Fuge übergeht ist fertig. Am Adagio à la Mozart arbeite ich jetzt. Ich gebe mir viele Mühe, das Characteristische der Zeitperioden festzuhalten und habe dazu Vorstudien gemacht; meine Eigenthümlichkeit kann und will ich aber dabei nicht verläugnen.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Lannoy, Eduard von
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Historische Sinfonie, op. 116
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1839063015

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Lannoy an Spohr, 02.05.1839. Der Postweg dieses Briefs überschnitt sich mit Lannoy an Spohr, 17. und 21.07.1839. Lannoy beantwortete diesen Brief am 24.08.1839.
Lannoys Antwortbrief zufolge empfiehlt Spohr in diesem Brief auch einen „Herrn Obersten“, der wohl nach Wien reist.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (08.04.2020).