Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Euer Hochwohlgeboren!

Geruhen E.H.1 in der Anlage einer meiner Lieder-Compositionen nehmlich: Das Kind in der Wolfsschlucht, zu übermachen und, meine Bitte, die Dedication derselben annehmen zu wollen – Ihrer gnädigen Berücksichtigung zu würdigen.
Es dringt sich zwar die Vermuthung auf daß E.W. vermöge Ihrer so hohen u. ruhmvollen Stellung von derlei Ansuchen genug bestürmt werden und ich der Überzeugung lebe daß E.H. nicht leicht Ihren hohen Nahmen einem Gegenstande, dadurch, die Krone aufsetzen werden, welcher E.H. zu geringfügig scheint. Anderseits bin ich aber so sehr von E.W. großartigen, lieblichen und classischen Compositionen durchdrungen daß ich nicht umhin kann meine Huldigung für E.H. an den Tag zu legen.
Diese meine Gabe ist zwar nur klein aber sie kommt aus meinem Herzen welches nur dem wahren Guten u. Edlen entgegenschlägt.
Finden E.H. selbe Ihren jedenfalls auszeichnenden Anerkennung, durch Annahme meiner ehrfurchtsvollen Dedication würdig, so bitte ich E.H. wollen so gefällig sein durch einige Zeilen dero sehr hohe Meinung u. Genehmigung mir wissen zu machen, weil ich E.W. Einwilligung von der Auflage obiger Composition der k.k. Censur beilegen muß.
Mit tiefster Verehrung

Euer Hochwohlgeboren
ergebensten
Franz Hölzl

Wien den 15t Jänner 839

Ich bitte eine geneigte Zuschrift an den Herrn Hofbuchbinder Jos. Riedl unter meiner Adresse gütigst zu übersenden.

Autor(en): Hölzl, Franz
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Hölzl, Franz : Lieder, Sgst Kl, op. 14
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1839011545

Spohr



Spohr beantwortete diesen Brief am 16.05.1839.

[1] Abk. f. „Euer Hochwohlgeboren“.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (10.05.2022).