Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Verehrter Herr Capellmeister!

Magdeburg, 30 Sept 1838

Ich erlaube mir, mich heute in Ihr Gedächtniß zurückzurufen & Ihre gütige Vermittlung einem jungen hoffnungsvollen Künstler zu einer festen Anstellung zu verhefen in Anspruch zu nehmen.
Ich rede von dem jungen Köchy aus Braunschweig (Sohn des Profeßor Köchy, unbedingt der beste Schüler den Carl Müller gezogen).
Er hat bereits in Hannover, Mainz, Dresden, Breslau pp gewirkt & ist zuletzt hieher verschlagen wo – aber keineswegs an seinem Platze ist –
Er greift eine reine Violine & ist Quartettspieler mit Leib & Seele. Er spielt Ihre vortrefflichen Compositionen mit Verstand & wird sicher Ihren Beifall haben.
Können Sie ihn daher in Cassel placiren so thun Sie der Kunst um so mehr einen gefallen als er unter Ihrer Leitung nur zum Vollkommenen gelangen kann.
Wenn ich Ihnen dagegen in irgend einer andern oder ähnlichen Sache zu dienen im Stande bin so dürfen Sie meiner größten Bereitwilligkeit versichert seyn –
Ich versichere Sie schließlich nochmals: Köchy macht meiner Empfehlung Ehre.
Genehmigen Sie die Versicherung meiner größten Hochachtung & Ergebenheit – Stets der Ihrige

Franz Fesca

Autor(en): Fesca, Franz
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Köchy, Wilhelm
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte: Kassel
Erwähnte Institutionen: Hofkapelle <Kassel>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1838093049

Spohr



Spohr beantwortete diesen Brief am 14.11.1838.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (16.03.2022).