Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. 55 Nachl. 76,172

Sr. Wohlgeb
Herrn Wilhelm Speyer
in
Frankfurt a/m


Cassel den 21sten
Febr. 1838.

Geliebter Freund,

Das Vater-Unser ist fertig. Ich lasse es einfach ausschreiben um es, bevor ich es Ihnen schicke, einmal zu probiren. Ich hoffe, es wird gut sangbar seyn. Es ist für 2 vierstimmige Chöre und 4 Solostimmen geschrieben. Letztere kommen nicht blos in 4 stimmigen, sondern auch in ein- zwei- und drei-stimmigen Solis vor. Ich hoffe daher, daß Sie nicht blos eine gute Baß- und Bariton-Stimme, sondern auch 2 gute Tenoristen haben werden.
Die Begleitung besteht vor der Hand nur in einem Clavierauszuge, der zum Einüben auch am zweckmäßigsten ist. Instrumentiren werde ich es nun mit Muße. Wissen mögte ich aber vorher, ob die Besetzung der Fagotte und Hörner der der Clarinetten angemessen, mithin auch 6 seyn werde; ferner was Ihre Ophicleide für einen Umfang hat und ob sie auch in der Begleitung des Sologesangs zu gebrauchen ist?
Ich werde Ihnen etwa in 8 Tagen den Clavierauszug zuschicken und bitte mir dann nach dem Beginnen des Einübens zu schreiben wie es damit geht?
In Ihrer Antwort m[elden] Sie mir doch etwas über Schnyders Komposition, die wahrscheinlich schon fertig ist.

Herzliche Grüße an die lieben Ihrigen.
Wie immer ganz

der Ihrige
Louis Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Speyer, Wilhelm
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Schnyder von Wartensee, Franz Xaver : Zeit und Ewigkeit
Spohr, Louis : Vater Unser, WoO 70
Erwähnte Orte: Frankfurt am Main
Erwähnte Institutionen: Liederkranz <Frankfurt am Main>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1838022102

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Speyer an Spohr, 30.01.1838. Der nächste Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Speyer, 07.03.1838.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (09.03.2016).