Autograf: Library of Congress Washington D.C. (US-Wc), Sign. Moldenhauer Archives BOX 49
Faksmile: Programmheft Schumann Centenary. Three Concerts at Bechstein Hall in London, London 1910
Druck 1: Hermann Erler, Robert Schumann‘s Leben. Aus seinen Briefen, Bd. 1, Berlin 1887, S. 144
Druck 2: H[ans] M[ichael] Schletterer, „Robert Schumann‘s Briefe an Louis Spohr“, in: Neue Zeitschrift für Musik 89 (1893), S. 74f. und 85f., hier S. 75
Druck 3: Robert Schumanns Briefe. Neue Folge, hrsg. v. F. Gustav Jansen, 2. Aufl., Leipzig 1904, S. 111
Druck 4: siehe Faksimile
Druck 5: Edward Speyer, Wilhelm Speyer der Liederkomponist 1790-1878. Sein Leben und Verkehr mit seinen Zeitgenossen dargestellt von seinem jüngsten Sohne, München 1925, S. 34 (teilweise)
Druck 6: Catalogue of Manuscripts, Printed Books, Autograph Letters etc. […] (= Katalog Sotheby's), London 1940, S. 47 (teilweise, engl. Übers.)
Druck 7: Julia M. Nauhaus, Musikalische Welten. Clara und Robert Schumanns Verbindungen zu Braunschweig, Sinzig 2010, S. 144
Beleg: Autographen-Sammlung enthaltend Musiker-Briefe und Musik-Manuskripte aus dem Nachlasse des berühmten Komponisten Louis Spohr (1784-1859) nebst Beiträgen aller Art (Fürsten, Staatsmänner, Dichter, Gelehrte, Künstler, etc.) aus dem Besitz eines bekannten Berliner Sammlers. Versteigerung zu Berlin Montag, den 15. und Dienstag, den 16. Oktober 1894 (= Katalog Liepmannssohn), Berlin 1894, S. 66

Leipzig, den 9ten Februar
1838
 
Verehrungswürdigster,
 
Möchte Ihnen die Verbindung, in die ich Ihr gütig überlassenes schönes Gedicht in den beifolgenden mus. Zulagen1 gebraucht2, keine ganz unerfreuliche scheinen. Namentlich hat mich auch Mendelssohns Lied in seiner tiefromantischen Bedeutung und zarten Leichtigkeit ganz beglückt.
Diesen Stücken erlaube ich mir noch Einiges von mir beizulegen3; ich mag wohl Schwierigeres und Größeres dem Umfang nach geschrieben haben – nichts aber, wenn ich es Ihnen mein hochverehrter Herr, gestehen darf, was mir so leicht vom Herzen gegangen wäre, als gerade diese kleinen Stücke. Und darum lege ich gerade Ihnen sie vor. Möchten Sie mir ein Wort sagen, ob sie auch den Weg zu andern Herzen finden, den sie so sehnlich suchen, und ob ich mir zutrauen dürfte, noch einiges zu vollbringen, was sich, ohne zu sehr erröthen zu müssen, wohl auch vor ein Meisterauge, wie das Ihre, stellen könnte, wie ich es, lernend und lebend in der Kunst, ja so gern möchte.
Gedenken Sie wohlwollend
 
Ihres
ergebenen innigsten Verehrers
Robert Schumann

Autor(en): Schumann, Robert
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Schumann, Robert : Davidsbündlertänze, Kl, op. 6
Schumann, Robert : Fantasiestücke, Kl, op. 12
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1838020941

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Spohr an Schumann, 26.11.1837. Spohr beantwortete diesen Brief am 20.02.1838.

[1] Sammlung von Musik-Stücken alter und neuer Zeit, als Zulage zur Neuen Zeitschrift für Musik, H. 1, Leipzig [1838], hier Spohrs Lied „Was mir wohl übrig bliebe“ (später aufgenommen in op. 139) auf S. 11f.
 
[2] „gebraucht“ über der Zeile eingefügt.
 
[3] Davidbündlertänze op. 6, Fantasiestücke op. 12. - Das Widmungsexemplar der Fantasiestücke befindet sich in der Sammlung des Spohr Museums.
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (18.06.2019).