Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. Mus.ep. Spohr-Correspondenz 2,204
Inhaltsangabe: [Ernst Rychnovsky], Beschreibendes Verzeichnis der Autographen-Sammlung Fritz Donebauer in Prag, 2. Aufl., Prag 1900, S. 270
[Beleg 1: Sammlung Fritz Donebauer, Prag. Briefe, Musik-Manuscripte, Portraits zur Geschichte der Musik und des Theaters. Versteigerung vom 6. bis 8. April 1908 (= Katalog Stargardt), Berlin 1908, S. 97]
Beleg 2: Georg Kinsky, Versteigerung von Musiker-Autographen aus dem Nachlaß des Herrn Kommerzienrates Wilhelm Heyer in Köln im Geschäftslokal der Firma Karl Ernst Henrici. Montag, den 6 und Dienstag, den 7. Dezember, Bd. 1, Berlin 1926, S. 100

Sr. Wohlgeb
Herrn Wilhelm Paul
Musikverleger
in
Dresden.
 
franco.
 
 
Cassel den 29sten
Juli 1837.
 
Wohlgeborner Herr,
 
Nach einer 6 wöchentlichen Abwesenheit gestern zurückgekehrt, finde ich Ihr geehrtes Schreiben vorliegen, ich beeile mich daher, es zu beantworten. Für jezt ist es mir unmöglich Ihren Wunsch zu erfüllen. Alle vorräthige Manuscripte sind bereits verkauft mit Ausnahme eines Psalms für 4 Chor- und Solostimmen1 mit Pianofortebegleitung, den ich ohnlängst für unsern Cäcilienverein geschrieben habe. Sollten Sie diesen zu verlegen wünschen, so steht er für ein Honorar von 50 Rth. Pr. C. zu Diensten. Er besteht aus einem Andante für Chor- und Solostimmen, einem Allegro und einer Schlußfuge.2 Finden Sie dieses Manuscript Ihren Verhältnißen nicht angemessen, so will ich Ihnen gern in der Folge irgendein andres überlassen, doch wird dieß so bald nicht seyn können, da ich3 in Wien mit Herrn Haslinger für die nächste Zeit eine Verpflichtung eingegangen bin, auch versprochen habe für die dortigen Philharmonischen Concerte eine Sinfonie zu schreiben.
Sobald es4 mir aber möglich ist, werde ich Ihnen gewiß etwas zum Verlag antragen.
Indem Frau und Tochter die Grüße Ihrer Frau Gemahlin bestens erwiedern, unterzeichnet hochachtungsvoll
 
Ew. Wohlg[eb]
ergebenster
Louis Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Paul, Wilhelm
Erwähnte Personen: Haslinger, Tobias
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Psalm 24, op. 97a
Spohr, Louis : Sinfonien, op. 102
Erwähnte Orte: Wien
Erwähnte Institutionen: Concerts spirituels <Wien>
Haslinger <Wien>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1837072926

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf einen derzeit verschollenen Brief von Paul an Spohr. Der nächste erschlossene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Paul, 02.09.1838, der wiederum einen vorhergehenden, ebenfalls derzeit verschollenen Brief von Paul an Kassel voraussetzt.
 
[1] Hier gestrichen: „aber ich”(?).
 
[2] Dieser Psalm erschien erst posthum 1890 (vgl. Folker Göthel, Thematisch-bibliographisches Verzeichnis der Werke von Louis Spohr, Tutzing 1981, S. 167).
 
[3] Hier gestrichen: „auch”.
 
[4] Hier ein Wort gestrichen.
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (30.05.2018).