Autograf: Spohr Museum Kassel (D-Ksp), Sign. Sp. ep. 1.5 <Haslinger 18361103>
Beleg 1: Autographen-Sammlung enthaltend die Autographen aus dem Nachlaß der Clarinettisten Heinrich und Carl Baermann, München, des Philologen Geheimrat Bernh. Rud. Abeken, Osnabrück († 1866), sowie aus dem Archiv einer bedeutenden Musikalienhandlung. Versteigerung 29. und 30. November 1922 (= Katalog Henrici 80), Berlin 1922, S. 76
Beleg 2: Autographen: 12. und 13. Mai 1930 (= Katalog Stargardt 306), Berlin 1930, S. 60

Sr. Wohlgeb.
Herrn Tobias Haslinger
k.k. Hofmusikhändler
in
Wien.
 
franco
Gränze1
 
 
Cassel den 3ten
November 36.
 
Hochgeehrtester Herr und Freund,
 
Den mir gütigst überschickten Wechsel auf München habe ich heute hier mit 122 Rth. 5 g. ausgezahlt erhalten, mithin hätte ich vom Honorar des Soloquartetts noch 27 Rth. 19 g. zu gut. Da nun, wie Herr Kapellmeister Kreutzer mir schreibt2, das Honorar für Jessonda3 in diesen Tagen ausgezahlt seyn wird, so hätten Sie vieleicht die Güte, mir mein Guthaben durch meinen Freund, Herrn Hauptmann (ausgezeichneter Komponist,) von hier, der Sie besuchen wird, zu übermachen? - Nochmals sage ich Ihnen für Ihre vielen Bemühungen, die Sie meinetwegen (die Aufführung der Jessonda in der Josephstadt betreffend) gehabt haben, den herzlichsten Dank.
In der letzten Zeit habe ich eine Hymne für Solo- und Chorstimmen mit Clavierbegleitung und einen Psalm geschrieben. Erstere besteht aus 5 Sätzen, einem Chor, einer Sopranarie mit Chor, einem Duett für Alt und Tenor, einem Quartett und dem Schlußchor mit Fuge. Eine Aufführung dieser Hymne wird bey unserm Cäcilienfeste stattfinden.
Indem ich meinen Freund Hauptmann während seines Aufenthalts in Wien Ihrem Wohlwollen angelegentlichst empfehle, unterzeichne ich mit wahrer Hochachtung und Freundschaft ganz
 
der Ihrige
Louis Spohr.



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Haslinger an Spohr, 31.07.1836. Haslingers Antwortbrief vom 14.11.1836 ist derzeit verschollen.
 
[1] [Ergänzung 21.03.2022: Auf dem Adressfeld befindet sich rechts unten der Poststempel „CASSEL / 3 NOV1836“, auf der Rückseite des zusammengefalteten Briefumschlags befindet sich der Stempel „WIEN / 10 [NOV]“.]
Recht neben dem Adressfeld befinden sich von anderer Hand Empfangs- und Antwortvermerk des Verlags: „Spohr in Cassel / 3 Nov 1836. / erhalten _ 10 Nov. / beantw _ 14 " “.
 
[2] Dieser Brief ist derzeit verschollen.
 
[3] Aufführung am Hoftheater am Kärntnertor.
 
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (27.07.2017).