Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287

Francfurt den 8ten October
1836

Wohlgeborner Herr!

Ich bin verlegen Sie so oft belästigen zu müssen jedoch dieses Schreiben betrifft meinen Schwiegersohn Beer, welcher seit seiner letzten Anwesenheit in Cassel, in Maintz, Grätz1, sowohl Pest engagirt ward, und gegenwärtig in Wien in der Josephstadt2 mit glücklichen Erfolg gastirt, jedoch der Wunsch in meiner Nähe zu seyn, bewog mich diese Zeillen an Sie zu richten, und die Frage zu stellen, ob an Ihre Hofbühne die Stelle eines Tenor’s zu erhalten wäre, daß Beer sowohl von Stimme als theatralische Routine gewonnen, können Sie auf mein Wort glauben, und ich hoffe Sie würden in jeder Hinsicht mit seinen Leistungen jetzt zufrieden seyn, sollte der Fall sein, das Ihne bekante Güte auch auch ihm zu Theil würde, so bitte ich Euer Wohlgeboren, um eine baldige geneigte Antwort, um so mehr der Beer binnen 8 Tagen hier eintreffen wird, und es mir sehr angenehm wäre ihm etwas bestimmtes darüber mittheilen zu können. In der Erwartung daß ich mir durch die Belästigung Ihr Wohlwollen nicht entzogen habe zeichne ich mich mit der ausgezeichnesten Hochacht.
Euer Wohlgeboren

ergebene Dienerin
Nina Cornega

Adresse
rother Hof bey Hr. Harnisch.

Autor(en): Cornega, Nina
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Beer, Friedrich
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen: Hoftheater <Kassel>
Josefstädter Theater <Wien>
Nationaltheater <Mainz>
Theater <Graz>
Theater <Pest>
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1836100843

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Cornega an Spohr, 02.03.1836.

[1] Vgl. Kllm., „Theater in Grätz”, in: Der Aufmerksame 30.08.1834, nicht paginiert; „Grätz”, in: Wanderer 09.11.1835, nicht paginiert.

[2] Vgl. „[Am, 23. d. M.]”, in: Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode (1836), S. 928f.; „K. K. priv. Theater in der Josephstadt”, in: Telegraph (1836), S. 473; „K. K. priv. Theater in der Josephstadt”, in: Allgemeine Theaterzeitung und Originalblatt 29 (1836), S. 782.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (09.03.2023).