Autograf: Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, Musikabteilung mit Mendelssohnarchiv (D-B), Sign. 55 Nachl. 76,163
Druck: Edward Speyer, Wilhelm Speyer der Liederkomponist 1790-1878. Sein Leben und Verkehr mit seinen Zeitgenossen dargestellt von seinem jüngsten Sohne, München 1925, S. 156f. (teilweise)

Sr. Wohlgeb.
Herrn Wilhelm Speyer
in
Frankfurt a/m

Nebst einem Paquet Mu-
sikalien in
blauen Papier
gezeichnet
H.W.S.


Cassel den 4ten Febr.
1836.

Geliebter Freund,

Beykommend erhalten Sie die gütigst verlangten 3 Exemplare des Clavierauszugs.1 Empfangen Sie meinen besten Dank für Ihre Bemühungen.
Seit dem 3ten Januar lebe ich nun wieder in den alten gewohnten häuslichen Verhältnissen und fühle mich noch einmal sehr glücklich. Meine Frau hat einen so feinen Sinn für das Edle der Tonkunst und eine so eminente Fertigkeit im Blattlesen, daß mir durch sie gar manches Neue von Klaviermusik mit Violine, was ich bisher nicht kannte, erschlossen ist. Ich werde mich nun einmal, nachdem ich eine Sammlung neuer Lieder geschrieben habe, in Duetten für Piano und Violine versuchen.
Meine Frau läßt Sie und die lieben Ihrigen auf das herzlichste grüßen und wünscht sehr recht bald Ihre persönliche Bekanntschaft machen zu können.

Mit inniger Freundschaft stets Ihr Louis Spoh[r]

Die neuen Sonaten von Hauptmann sind noch im Manuscript

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Speyer, Wilhelm
Erwähnte Personen: Spohr, Marianne
Erwähnte Kompositionen: Hauptmann, Moritz : Sonaten, Vl Kl, op. 23
Spohr, Louis : Duos, Vl Kl, op. 95
Spohr, Louis : Des Heilands letzte Stunden
Spohr, Louis : Lieder, Alt/Bar Kl, op. 94
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1836020402

https://bit.ly/

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf Speyer an Spohr, 27.02.1836. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Speyer, 19.04.1836.

[1] Von Des Heilands letzte Stunden.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (08.03.2016).

Cassel, 4. Februar 1836.

... Seit dem dritten Januar lebe ich nun wieder in den alten gewohnten häuslichen Verhältnissen und fühle mich noch einmal sehr glücklich. Meine Frau hat einen so feinen Sinn für das edle der Tonkunst und eine so eminente Fertigkeit im Blattlesen, daß mir durch sie gar manches Neue von Klaviermusik mit Violine, was ich bisher nicht kannte, erschlossen ist. Ich werde mich nun einmal in Duetten für Piano und Violine versuchen ...