Autograf: Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden, Sign. Mscr.Dresd.App.42,5
[Beleg: Autographen-Sammlung enthaltend Musiker-Briefe und Musik-Manuskripte aus dem Nachlasse des berühmten Komponisten Louis Spohr (1784-1859) nebst Beiträgen aller Art (Fürsten, Staatsmänner, Dichter, Gelehrte, Künstler, etc.) aus dem Besitz eines bekannten Berliner Sammlers. Versteigerung zu Berlin Montag, den 15. und Dienstag, den 16. Oktober 1894 (= Katalog Liepmannssohn), Berlin 1894, S. 63]

Hochverehrter Meister!

Ueberbringer dieser Zeilen wünscht sehnlichst Ihnen seine Aufwartung zu machen und das Glück zu haben Sie von Angesicht zu sehen, den er so innig und hochverehrt. Ich ergreife solche Gelegenheiten mit größtemVergnügen, da sie auch mich veranlaßen Ihnen einmal wieder schriftlich sagen zu können, wie meine Verehrung für Sie keine Grenzen kenne und wie glücklich ich seyn würde Ihnen einmal dankbar die Hand drücken zu könen für die Wonnestunden, die Sie uns durch Ihre Meisterwerke bereiten. – Damit Sie aber nicht glauben, daß ich Ihnen einen Unwürdigen zusende, erlaube ich mir zu bemerken, daß der Ueberbringer Herr Bochmann, Direktor des Musikchors bei hiesiger Kummunalgarde, in seinem Fache tüchtig ist, aller Kompositionen gut und effektreich für sein Chor zu arrangiren, gut einstudiren und zu dirigiren versteht, selbst für Militairmusik brav komponirt und einen ganz tüchtigen Ripienisten bei der ersten Violine abgiebt.
Gott erhalte Sie noch lange. Genehmigen Sie die Versicherung meiner ausgezeichnetesten Hochachtung und Verehrung und erhalten Sie Ihr Wohlwollen

Ihrem
ganze ergebensten
CGReissiger.

Dresden d. 1. Aug. 35.

Autor(en): Reissiger, Carl Gottlieb
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen: Bochmann, Ernst
Erwähnte Kompositionen:
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1835080144

Spohr



Die Identifizierung des Adressaten mit Spohr lässt sich durch Form und Inhalt dieses Briefs nicht begründen und folgt hier dem Katalog der SLUB Dresden. Für die Identifizierung könnte sprechen, dass auch die weiteren in dieser Bibliothek befindlichen Briefe von Reissiger an Spohr (21.08.1838, 02.04.1839, 08.02.1853 und 11.03.1858) aus dem gleichen Konvolut bei einer Versteigerung stammen dürften: „Reissiger, C.G. / 7 L.a.s. Dresden 1835-1858, 6 Seiten 4to . 2 Seiten 8vo. / Schöne Briefe an Spohr“ (Beleg).
Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Reissiger an Spohr, 21.08.1838, aus dem sich noch ein derzeit verschollener Brief von Spohr an Reissiger erschließen lässt.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (02.12.2020).