Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287
Hochwohlgeborner Hochzuverehrender
Herr Kapellen Meister
Ihr geehrtes Schreiben vom iiten April1 ist mir zugekommen wofür ich Ihnen meinen Dank abstatte.
Es sollte mich sehr schmerzen, wenn Ihnen mein Sohn Verdruß machte. Haben Sie ihn gewarnt, und Sie bemerken, daß er aus Trägheit keine Fortschritte macht, oder gar lüderlich werde, so bitte ich Sie ihm das consilium abundi2 zu geben. Er war ein guter Student, bekam mehrere Praemien, bestimmte sich später gegen meinen Willen zur Musik, und war eine Zeitlang sich selbst überlassen. Bitte Sie nur meinem Sohn das Verzeichniß der Unterrichts-Schulden mit jedem Monate zuzustellen, um meine Schuldigkeit entrichten zu können; Auch beyliegendes Paquet ihm gefälligst zu stellen zu lassen, weil wir bis jetzt nicht wissen, wo er wohnt, wenwohl ich dieses schon bey ihm erinnert habe, um Ihnen auf diese Weise nicht mehr beschwerlich zu fallen.
Mich Ihnen Hochgeehrtester Herr Kapellenmeister bestens empfehlend bestehe unter größter Hochachtung
ganz ergebenster Diener
Dr Reder.
Autor(en): | Reder, Franz |
Adressat(en): | Spohr, Louis |
Erwähnte Personen: | Reder, Anton |
Erwähnte Kompositionen: | |
Erwähnte Orte: | |
Erwähnte Institutionen: | |
Zitierlink: | www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1835053040 |
Dieser Brief ist die Antwort auf einen derzeit verschollenen Brief von Spohr, vermutlich 11.05.1835. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Reder an Spohr, 31.03.1836.
[1] Zu dieser vermutlichen falschen Datierung vgl. Kommentar zum erschlossenen Vorbrief.
[2] „consilium abundi“ = in akademischem Rahmen: verbindlicher Rat abzugehen.
Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (03.02.2020).