Autograf: Stiftelsen Musikkulturens Främjande Stockholm (S-Smf), Sign. LTR 3772
Inhaltsangabe: Literatur, Wissenschaft, bildende Kunst, Musik, Geschichte, Kirche; Versteigerung am Freitag, den 29. April 1927 [...], am Sonnabend, den 30. April 1927 (= Katalog Stargardt 268), Berlin 1927, S. 61

Wohlgeborner,
Hochgeehrter Herr,

Indem ich mir die Freiheit nehme Ew. Wohlgeb. beyliegend eine Einladung zur Subscription auf mein neues Oratorium zu übersenden, verbinde ich damit die ergebenste Bitte, dieselbe bey den Mitgliedern des dortigen Gesangvereins und andern Freunden von der Vokalmusik cirkuliren zu lassen und sich der Einsammlung von Unterschriften gütigst unterziehen zu wollen, für welch Mühwaltung ich bey 6 Unterschriften ein Freiexemplar zu geben, mich erbiete. Mit vorzüglichster Hochachtung habe ich die Ehre zu seyn

Ew. Wohlgeb.
ergebenster
Louis Spohr

Cassel, den 15ten Mai
1835.

NS. Es drängt mich, mein verehrter Freund, bey dieser Gelegenheit Ihnen für die wohlwollende und nachsichtsvolle Beurtheilung1 meiner 4ten Sinfonie (die außerdem auch noch ein Muster einer schön geschriebenen Rezension ist,) meinen innigsten Dank zu sagen.
Wie sehr wünsche ich, nach so langer Zeit, Sie einmal wieder zu sehen und wie gerne benutzte ich die nächsten Ferien zu einer Reise nach Wien! Leider muß ich diese aber wieder zu einer Badekur verwenden und in ein Seebad gehen!
Sollte Ihnen die, im vorstehendem Briefe ausgesprochene Bitte lästig seyn, so finden Sie wohl jemand der sich für das Unternehmen interessirt und dem Sie beyliegendes Circular übergeben können.
Mit den Gefühlen innigster Hochachtung und Freundschaft ganz

der Ihrige
Louis Spohr.

Autor(en): Spohr, Louis
Adressat(en): Seyfried, Ignaz von
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Spohr, Louis : Des Heilands letzte Stunden
Erwähnte Orte: Wien
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1835051514

Spohr



Der letzte erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Spohr an Seyfried, 12.05.1824. Der nächste erhaltene Brief dieser Korrespondenz ist Seyfried an Spohr, 31.03.1836, aus dem sich noch ein vorhergehender, derzeit verschollener Brief von Spohr an Seyfried erschließen lässt.
Der Adressat ist auf dem Autograf nicht angegeben, da sich Spohr bei einem offensichtlich Wiener Empfänger für eine wohlwollende Rezension seiner Sinfonie Die Weihe der Töne bedankt, ist Seyfried als Empfänger höchst wahrscheinlich.

[1] [Ignaz von] Seyfried, Rez. „Ludwig Spohr, Die Weihe der Töne [...]“, in: Neue Zeitschrift für Musik 2 (1835), S. 107ff. und 111f.

Kommentar und Verschlagwortung, soweit in den Anmerkungen nicht anders angegeben: Karl Traugott Goldbach (10.01.2017).