Autograf: Universitätsbibliothek Kassel - Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (D-Kl), Sign. 4° Ms. Hass. 287
Kopierbuch: Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig (D-LEsta), Sign. 21081 Breitkopf & Härtel, Leipzig, Nr. 122, S. 790f. (teilweise)

Sr Wohlgeboren
Herrn Hofkapellmeister L. Spohr
Doktor der Musik
Cassel
 
fr.
 
 
Leipzig d. 5. März 1835. _
 
Ew. Wohlgeboren sehr verehrte Zuschrift v. 2t huj. entgegnend, haben wir das Vergnügen angelegen eine möglichst genaue Berechnung über den Druck Ihres Oratoriums zu überreichen, wobei wir Ihrer Angabe hinsichtlich der Stärke und Auflage des Werkes zum Grund gelegt und auf eine würdige, den jetzigen Zeitansprüchen genügende äußere Ausstattung gerechnet haben. Erhöhen würden sich diese Preise nicht, wohl aber könnten sie sich noch um einiges verhindern, je nachdem der Stich mehr oder weniger schwierig ist. Die Zeit am Anfang Mai bis Anfang Juli würde jedenfalls zur Ausführung hinreichend sein. Bei den Stichpreisen haben wir ein zweijähriges Aufbewahren der Platten (das Zeichenverlustes halber) für den Falle nöthig werdender neuer Auflagen, in Anschlag gebracht. –
Die Partitur des Ali Baba betreffend, so würde es uns sehr freuen, wenn Sie solche für Ihr Theater organisirten und gern bieten wir durch Stellung des billigsten Preises dazu die Hand, indem wir ausschließlich der Copialien von Ihren nur Rth. 100. - Preuß. Ct. verlangen, während wir noch kein Exemplar unter 20 Louisd‘or in Gold weggeben. Die Copialien rechnen wir nicht mit ein, da auch Sie es wohl vorziehen dürften, sich die Partitur nach veranstalteter Punktation, falls solche nöthig wäre, selbst copiren zu lassen; indessen steht Ihnen eine vernünftige höchst saubere vollständige Partitur mit deutschem Texte zu Diensten, für die wir, da sie 4 starke foliobände (420 Lagen) stark ist, noch Rth. 50. - für Copialien berechnen würden, dieselbe steht Ihnen auf Verlangen zur Ansicht bereit. Wir hoffen in diesem Bezuge recht bald etwas Erfreuliches von Ihnen zu hören. Sehr erfreulich war uns der Schluß Ihres Briefes, wir hoffen, daß die Zukunft ihn bestätigen wird.
Mit vorzüglicher Hochachtung zeichnen
 
Ew. Wohlgeborene
Ganz ergebene
Breitkopf u. Härtel
 
 
Kosten-Berechnung
130 Platten zu stechen à 1 1/3 Rth. – Rth. 173 8.
130.000 Drucke à 6 gr. per 100 '' 325. –
3 Ballen 3 Ries 2 Buch ff. Royale Velinp. à 81/2 g(?) '' 281. 8.
Correctur von 32½ Bogen à 12 gr. '' 16. 6.
Censor do à 2 gr. '' 2. 18.
Lithographie eines Titels '' 4. –
Druck desselben pr 100 – 12 gr. '' 5. –
500 Bogen Papier zu Titel und Dedication '' 17. 8.
Satz eines geschmackvollen Umschlags '' 1. 8.
Druck von 1000 Exempl. desselben '' 2. 12.
500 Bogen farbiges ff. Royal Velin dazu '' 18. –
Broschiren von 1000 Klavierauszügen (der
Umschlag gefüttert) '' 40. –
_______________
Rth. 895. 20 gr.

Autor(en): Breitkopf & Härtel
Härtel, Raymund
Adressat(en): Spohr, Louis
Erwähnte Personen:
Erwähnte Kompositionen: Cherubini, Luigi : Ali Baba
Spohr, Louis : Des Heilands letzte Stunden
Erwähnte Orte:
Erwähnte Institutionen:
Zitierlink: www.spohr-briefe.de/briefe-einzelansicht?m=1835030553

https://bit.ly/

Spohr



Dieser Brief ist die Antwort auf den derzeit verschollenen Brief Spohr an Breitkopf & Härtel, 02.03.1835. Spohrs Antwortbrief ist derzeit ebenfalls verschollen.
 
Kommentar und Verschlagwortung, sofern in den Anmerkungen nicht anders vermerkt: Wolfram Boder (04.12.2019).

Hr. R.H.
5
Dr Spohr Großherzogl. Kapellmeister in Cassel.
 
Ew. Wohlgeb., sehr verehrte Zuschrift v. 2t huj. entgegnend, haben wir das Vergnügen angelegen eine möglichst genaue Berechnung über den Druck Ihres Oratoriums zu überreichen, wobei wir Ihrer Angabe hinsichtlich der Stärke u. Auflage des Werkes zum Grund gelegt u. auf eine würdige, den jetzigen Zeitansprüchen genügende äußere Ausstattung gerechnet haben. Erhöhen würden sich diese Preise nicht, wohl aber nochum einiges verhindern, je nachdem der Stich mehr oder weniger schwierig ist. Die Zeit am Anfang Mai bis Anfang Juli würde jedenfalls zur Aufführung hinreichend sein. Bei den Stichpreisen haben wir ein zweijähriges Aufbewahren der Platten (das Zeichenverlustes halber) für den Fall nöthig werdender neuer Auflagen, in Anschlag gebracht. –
Die Partitur des Ali-Baba betreffend, so würde es uns sehr freuen, wenn Sie solche für Ihr Theater organisirten und gern bieten wir durch Stellung des billigsten Preises dazu die Hand, indem wir ausschließlich der Copialien von Ihren nur Rth. 100. – Preuß. Ct. verlangen, während wir noch kein Exemplar unter 20 Louisd‘or in Gold weggeben. Die Copialien rechnen wir nicht mit ein, da auch Sie es wohl vorziehen dürften, sich die Partitur nach veranstalteter Punktation, falls solche nöthig wäre, selbst copiren zu lassen; indessen steht Ihnen eine vernünftige höchst saubere vollständige Partitur mit deutschem Texte zu Diensten, für die wir, da sie 4 starke foliobände (420 Lagen) stark ist, noch Rth. 50. - für Copialien berechnen würden, dieselbe steht Ihnen auf Verlangen zur Ansicht bereit. Wir hoffen in diesem Bezuge recht bald etwas Erfreuliches von Ihnen zu hören.
Sehr erfreulich war uns der Schluß Ihres Briefes, wir hoffen, daß die Zukunft ihn bestätigen werde.
Mit vorzüglicher Hochachtung zeichnen –